Die Vorstellung, sich in weitläufigen skandinavischen Wäldern zu verirren, ist beunruhigend. Lina und Martin passiert genau das, mitten in der Nacht. Um den Schnaps zollfrei in die schwedische Heimat zu schaffen, nehmen sie große Umwege in Kauf. Bedauerlicherweise geraten sie tiefer und tiefer in den Wald, noch dazu verleiden ihnen eigenartige Vorfälle die traute Zweisamkeit. Warum liegen rostige Nägel auf der Fahrbahn? Und wieso benehmen sich die Menschen hier allesamt sonderbar? „Detour“ lässt sich viel Zeit beim Versuch, Spannung aufzubauen. Hier ein Schatten, dort ein Knacken, die böse Vorahnung wächst nur langsam zur vagen Bedrohung an. Und genretypisch wissen die Zuseher mehr als die Leidtragenden, die erst viel später das Ausmaß der Katastrophe begreifen. Leider ist der sanfte Grusel zu Beginn noch die bessere Hälfte eines Films, der zunehmend banal und identitätslos wirkt. Egal, ob Torture-Porn oder subtiler Horror – es gibt bessere Alternativen. „Detour“ will beides sein und scheitert.