Ein politisches Bilderbuch ist der jüngste Spross des schier schrankenlosen (das Wort ist quantitativ wie qualitativ zu verstehen!) Outputs von Dietmar Dath.
Das für Dath-Verhältnisse mit 200 Seiten schmale Bändchen „Deutschland macht dicht“ erzählt die reichlich topologisch verschwurbelte Liebesgeschichte von Hendrik und Rosalie, die gemeinsam mit dem Hasen Mandelbaum, einem titellosen Kunstwerk und weiteren Gefährten den Kampf gegen das Geld, die Bestie Sumsilatipak und die Narration gewinnen. Die Figuren taumeln durchs verkehrte Dieseits (Deutschland hat sich in sich selbst umgestülpt), das wahre Jenseits und andere Raum-, Zeit-, Traum- und Erzählebenen (was laut Mandelbaum eh alles dasselbe ist). Wer mit Herz und Dialektik zu lesen versteht, muss dieses märchenhafte Loblied der Freiheit lieben, auch ohne den ganzen mathematischen Firlefanz zu verstehen. Und Illustrationen des Zeichners Piwi und die vielleicht schönste Common People-Paraphrase der deutschsprachigen Literatur gibt es auch noch.