Die Wiener Band spielt auf ihrem Debüt instrumentalen Post-Electro-Rock mit Interesse an Noise und einem Bein auf der Tanzfläche.
Die Kombination von Elektronik und Rock holt schon lange niemanden mehr hinter dem sprichwörtlichen Ofen hervor. Eh klar. Das gleiche gilt für alle möglichen Genres, die mit „Post-“ beginnen. Das Debut von Mary-Ann Kiefer ist hörenswert, obwohl es diese altbekannten Knöpfe drückt.
Das liegt daran, dass in „Dits & Dots“ viel angelegt ist und die Platte als Ganzes dennoch stimmig. Die Tracks – es sind mehr Tracks als Songs – funktionieren in der Spannung zwischen noisiger Soundlandschaft und Tanzbarkeit. Manche beginnen wie der Auftakt zu einem Elektrostampfer für die Indiedisko – und werden stattdessen zu einer treibenden Auslotung von Sounds und Athmosphären. Andere Tracks sind massive, abstrakte Elektronikdinger zwischen Struktur und Auflösung, die, bevor es zu kopflastig werden könnte, scharf in Richtung Pop abbiegen. Wieder andere sind Stoner-Noise-Nummern mit viel Groove, wie sie auch Dub Trio nicht schlecht stehen würden. Oder sie sind alles in einem.
Mary-Ann Kiefer sind ein Drummer aus Linz und ein Bassist aus Köln, der auch mal die Gitarre und vor allem viele Effektgeräte bedient. Derzeit kommen bei Live-Auftritten zusätzlich Synth-Elemente vom Band. Mehr davon live umzusetzen ist in Arbeit, ebenso ein visuelles Konzept für die geplante Sommertour. Das Resultat verspricht massiv zu werden und in die Beine zu gehen. Für zuhause sei „Dits & Dots“ empfohlen: Der Eigenrelease kommt im selbstgefalteten Kunstdruck von Maxim Rogalski – erhältlich direkt über die Band.