Technisch wie spielerisch biederer Dungeon Crawler, der im Mehrspieler-Modus dennoch eine Zeit lang unterhält dank der genretypisch geschürten Gier nach Ausrüstung und Erfahrungspunkten. Es wird aber viel Potenzial verschenkt.
Langsam aber sicher sind Action-Rollenspiele mit kooperativem Multiplayer wieder angesagt. »Dungeon Siege III« ist so ein Dungeon Crawler, dessen Spielspaß sich erst im Koop-Modus offenbart. Doch während sich frühere Teile der Franchise recht wacker gegen das übermächtige »Diablo 2« stemmten, droht das technisch biedere Konsolendebüt spielerisch ebenfalls im Mittelmaß zu versinken. Zu generisch wirken Levelstruktur und Missionsdesign, zu lieblos die hölzern vorgetragene Geschichte. Und bis auf einen Charakter, die feurig-schönen Archon, entpuppen sich die spielbaren Helden lediglich als Standardkost. Hinzu kommt eine Kamera, die zumindest im kooperativen Spiel Übersicht vermissen lässt. Zu zweit vor dem Bildschirm (oder bis zu viert online) kann »Dungeon Siege III« dennoch eine Weile unterhalten, was fast ausschließlich am unverwüstlichen Spielprinzip liegt: Erfahrungspunkte und Gegenstände sammeln, der gegnerischen Übermacht vereint trotzen. Schade aber ums verschenkte Potenzial.