Carpe diem – Experimentelle Musik aus Leidenschaft, nicht aus Ambition.
Peter Kutin, Daniel Lercher und Florian Kindlinger, alias Dirac, gelingt mit ihrem zweiten Album „Emphasis“ ein weiteres Glanzstück elektro-akustischer Drone-Musik, das die strukturellen Codes von (akademischer) Kammermusik zwar bedient, sie dann aber doch – elegant, unaufdringlich und vor allem improvisiert – umschifft. Mit allerlei perkussiven Elementen, Field-Recordings sowie Gitarre und Piano werden subtile Spannungsbögen generiert, die sich zu einem tiefsinnigen, organischen Ganzen vereinen, das an allen Ecken und Enden durch seine hypnotische Verbundenheit überzeugt. Der Rezipient wird entspannt in eine Zuhör-Starre der ganz besonderen Art gezwungen. Wenn im Mai 2010 auf dem Wiener Label /Valeot/ das neue Album des Trios erscheint, sollten sie vorher schon einmal in den Dirac’schen Klangkosmos eingetaucht sein, um nicht im Banne der offensichtlichen Schönheit und Tiefe der dargebotenen Musik zu kollabieren.