Fred Schreiber ist der Frank Spilker von Wien, zumindest was den Gesangsstil angeht:
In seiner unaufgeregten Darbietung klingt der Exil-Bayer oft nach dem Sterne-Frontmann, allerdings trägt Schreiber seinen künstlerischen Anspruch weniger demonstrativ vor sich her. Im Gegenteil: Schreiber hat keine Angst vor dem platten Vers, er hat ein veritables Trinklied im Programm (»Diese Stadt«) und legt oft eine erfrischende Unernsthaftigkeit an den Tag (»Sei doch einfach mal Avantgarde / Dann ist dein Leben gleich nicht mehr so hart«). Im Studio von »Fuzzman« Herwig Zamernik hat Schreiber seinen Songs einen Tex-Mex-Anstrich verpasst, was manchmal hervorragend funktioniert, etwa beim Morricone-geschulten »Größer als wir«. Für ein tolles Album-Erlebnis fehlen aber die unvorhersehbaren Momente. Für solche ist Schreibers Gesang nicht wirklich ausgelegt.