Lieber Rivers Cuomo, schon wieder ein langweiliges Album über College-Partys und Teenager-Dramen? Ist es nicht langsam Zeit, erwachsen zu werden?
Und das nächste Weezer-Album. Es geht immer noch um Knutschen und um Mädels und um Surfen. Haben Weezer echt nicht langsam andere Sorgen als „Where’s my Sex?“ Aber Sänger Cuomo ist mit Leidenschaft Berufsjugendlicher und auf „Hurley“ – nach einem Charakter aus der Serie „Lost“ – wirkt das wieder ein bisschen überzeugender. Lieder wie „Unspoken“ erinnern an die guten alten Zeiten (ok, an wirklich alte Zeiten: das „Blaue Album“), der herrlich zweistimmige Refrain mit den vertrauten Weezer-Gitarren ruft ähnliche Hochgefühle hervor wie schon vor 16 (!) Jahren. Auch „Memories“ versteht sich als Hommage an genau dieses Zeitalter und an vergangene Erfolge. Das waren allerdings die Highlights, der Rest geht in überladenen Powergitarren mit Teenager-Pathostexten unter. „Hurley“ ist nur ein weiteres Album in der langen Serie der Weezer-Mittelmäßigkeit. Eine Frage drängt sich allerdings auf: Haben Weezer je wirklich gute Musik gemacht, oder einfach nur den passenden Soundtrack für Teenager in den frühen 90ern? Auch mit diesem Album bleibt die endgültige Antwort leider aus.