Hot Chip legen eine eine solide Platte vor, der allerdings die wirklich großen Songs fehlen. Hätte schlimmer, aber auch besser sein können.
Ein Geständnis vorweg: Man tut sich ein wenig schwer mit der Rezension von „In Our Heads“, was sicher mit dem (persönlichen) Heldenstatus von Hot Chip zu tun hat. Man konnte die wichtigste britische Band der zweiten Hälfte der Nullerjahre ja im Grunde nie nicht mögen, und so ähnlich läuft es auch bei diesem Album. Trotzdem: Ein Meisterwerk ist es nicht geworden. Der Opener „Motion Sickness“ baut sich wunderbar auf und ist definitiv ein Highlight der Platte. An diesen mangelt es ansonsten allerdings ein wenig. Über-Tracks wie „Boy From The School“ oder „Ready For The Floor“ haben Taylor, Goddard und Co dieses Mal leider nicht hinbekommen. Ein Track wie „Let Me Be Him“ mit seinen Chören ist ok, es hätte ihn aber auch nicht wirklich gebraucht.
So geht es einem leider mit einigen Song des Albums. Nicht schlecht, keine Totelausfälle, aber eben auch wenige Peaks. Man merkt der Platte auch an, dass Hot Chip in letzter Zeit wohl relativ viel House gehört haben.. Nehmen wir uns die guten Dinge vor: „Don’t Deny Your Heart“ strahlt 80er-Flair aus und ist schreit nach Landstraßen und einem Cabrio. „These Chains“ klickert mit Two Step Beats vor sich hin und mit „Ends Of The Earth“ hört man ein wenig das, was sie wie vielleicht nur noch LCD Soundsystem können: leichte, indie-affine elektronische Pop-Musik, mit der sich Connaisseure aller Richtungen anfreunden können. An den Soloprojekten der Bandmitglieder sieht man auch, dass sie weiterhin richtig spannende Musik machen können. Vielleicht zeigt dieses Album Nummer fünf auch, dass das Projekt Hot Chip dem Ende entgegen geht. Ihre historische Pflicht hätten die Briten allemal erfüllt.