Multitalent Rainer von Vielen steht gern zwischen den Stühlen, will sich auf keinen Fall kategorisieren lassen. Kein Track auf dem aktuellen Album „Kauz“ (so heißt auch seine Begleitband) klingt wie der davor. Ein Wiedererkennungseffekt oder auch ein eigener Stil wird am ehesten durch die Stimme und den charakteristischen Wechsel zwischen Sprech- und Obertongesang geschaffen. Der […]
Multitalent Rainer von Vielen steht gern zwischen den Stühlen, will sich auf keinen Fall kategorisieren lassen. Kein Track auf dem aktuellen Album „Kauz“ (so heißt auch seine Begleitband) klingt wie der davor. Ein Wiedererkennungseffekt oder auch ein eigener Stil wird am ehesten durch die Stimme und den charakteristischen Wechsel zwischen Sprech- und Obertongesang geschaffen. Der erste Track „Neu definieren“ klingt schwer nach Tuba, „Plan X“, bei dem And.Y von den Fantastischen 4 mitgemischt hat, ist ein ziemliches Elektromonster. Danach wird in schneller Folge zum Akkordeon gejodelt, zum bei Rage Against the Machine entlehnten Gitarrenriff Gesellschaftskritik geübt („Der Abstand“) oder zu einem 007-ähnlichen Cinemascope-Tune gesanggesäuselt („Augen offen“). Auch die Goldenen Zitronen scheint Rainer von Vielen öfter in den CD-Player gelegt zu haben. Die Texte sind wortwitzig, oft dialogisch und haben einen klaren Hang zum Slogan. Live ist das sicher die Bombe, aber auf Platte wünscht man sich bei der 10. Wiederholung von „Freiheit ist der Abstand zwischen Jäger und Gejagtem“ oder „Tanz deine Revolution“ dann doch mal eine zweite Zeile im Refrain.