Auch nach zwei Jahren immer noch eines der besten Indie-Games. Einzigartig verschmelzen Grafik, Sound und Gameplay zu einem atmosphärisch dichten Alptraum, den man unbedingt erlebt haben sollte. Auch wenn man dafür Tausend Tode stirbt. Großartig!
Es gibt Indie-Titel, die sogar den meisten AAA-Games die Show stehlen. Eines der herausragenden davon ist mit Sicherheit »Limbo«, das zwei Jahre nach seinem Debüt auf Xbox Live Arcade als Special Edition (CD-ROM für PC und MAC im Digipak, Soundtrack auf Spieldisk enthalten, 3D-Brille, Art-Cards, hochwertiger Aufkleber) erscheint. Nach wie vor fasziniert der erfrischend eigenständige, in Schwarz und Weiß gehaltene Grafikstil sowie das stark auf physikalische Grundlagen setzende Rätstel- und Leveldesign. Wer bin ich? Wo bin ich? Und was ist zu tun? »Limbo« lässt uns allein mit diesen Fragen; die einzige Narration ergibt sich durchs Gameplay selbst. Die beklemmende Düsternis wird vom verhaltenen, dafür umso stimmungsvolleren Soundtrack noch verstärkt. Man fühlt sich einsam und auch ein bisschen ratlos während der Versuche, dem kleinen Jungen unbeschadet zur Flucht zu verhelfen. Und das wird erst nach unzähligen Versuchen gelingen. Denn das Spielprinzip ist klassisches Trial & Error, dabei aber so motivierend, dass es manchmal gar Spaß macht zu sterben. Wie geht es weiter? Selten zuvor stellte sich diese Frage dringlicher, denn viel zu schnell ist der Spuk vorbei. »Limbo« ist eine verstörende Erfahrung, die sich lohnt.