Chris Eckman hat ein Talent im Überwinden kultureller Grenzen: Zuerst begeisterte der Kopf der Walkabouts zahllose Europäer für das Americana-Feeling seiner Songs, dann freundete er sich für sein Projekt Dirtmusic mit Musikern aus Mali an.
Nun ist Rupert Huber, Elektronik-Tüftler und eine Hälfte von Tosca, Eckmans Partner. »American Primitive« scheint aus einem eher abstrakten Gefühl heraus entstanden zu sein – dementsprechend funktionieren auch jene Tracks am besten, die primär Atmosphäre vermitteln, also ohne Songstrukturen auskommen. Im Korsett der Songform hat Huber nicht viel beizutragen, die Bilder in den Texten (es wird u. a. geschossen und auf Züge gewartet) wirken abgegriffen, und die Chor-Arrangements klingen teils ungelenk. Dass einer der besten Titel völlig unamerikanisch und unprimitiv »Stockerau« heißt, sollte zu denken geben.