Wenn das Böse an die Tür klopft, sind Alltagssorgen plötzlich Nebensache. Noch dazu ist diese Personifizierung ein psychopathischer Killer, ausgestattet mit fast unwiderstehlichem Charme. Hilfe!
Für John Felton (Luke Wilson) läuft es schlecht. Ausgerechnet an seinem Geburtstag verliert der zweifache Familienvater seinen Job und droht an dem Druck zu zerbrechen. Da klingelt und hämmert es an der Tür – ein Fremder namens Ritchie (Samuel L. Jackson) bittet ihm um Hilfe, da sein Wagen liegen geblieben ist. John verletzt sich bei der Hilfestellung, setzt sich zögernd ins Auto und gerät schnell in den Bann des charismatischen Fremden, der vehement seine Ansichten zum Besten gibt. Als er bemerkt, dass er mit einem psychopathischen Killer unterwegs ist, ist es bereits fast zu spät: denn nun hat dieser seine Familie im Visier. Das interessanteste Element von „Meeting Evil“ ist bestimmt das Wechselspiel zwischen dem zögerlichen, ja, beinahe schon lethargischen Luke Wilson, der mit seinen Alltagssorgen gut ausgelastet ist, und Samuel L. Jackson, der sich zumindest anfangs freundlich gibt und seine starke Präsenz dafür verwendet, ausgewählte Opfer nach Strich und Faden zu manipulieren. Er verkörpert das personifizierte Böse; warum es ausgerechnet an die Tür des Durchschnittsbürgers klopfte, bleibt offen. Zwar offenbart der Fremde im Finale seine wahren Motive; ob diese zutreffen, bleibt jedoch fraglich. Wann begehrt John endlich auf und widersetzt sich seinem haushoch überlegenen Gegenspieler?
Auch wenn die Durchführung etwas lahm und monoton ausfiel, so vermittelt die Idee, plötzlich und ohne Vorwarnung gegen die totale Vernichtung ankämpfen zu müssen, ein schön schauriges Gefühl. Richtig fein: John’s Ehefrau Joanie (Leslie Bibb), die eisern an ihr kleines Familienglück glaubt. Oder etwa doch nicht?