Die Ästhetik der elektronischen Entfremdung ist Yvonne Cornelius auch noch anzuhören, wenn kaum technischer Schnickschnack im Spiel ist: Die Kölner Sängerin scheint darum bemüht, ihr Soundspektrum sowohl auf der Instrumental- als auch auf der Vokalebene so breit auszuwalzen wie es nur geht. Unverfremdet klingt Niobe wie eine Cabaret-Sängerin der 20er – Jahre oder wie eine […]
Die Ästhetik der elektronischen Entfremdung ist Yvonne Cornelius auch noch anzuhören, wenn kaum technischer Schnickschnack im Spiel ist: Die Kölner Sängerin scheint darum bemüht, ihr Soundspektrum sowohl auf der Instrumental- als auch auf der Vokalebene so breit auszuwalzen wie es nur geht. Unverfremdet klingt Niobe wie eine Cabaret-Sängerin der 20er – Jahre oder wie eine chinesische Operndiva beim Folk – Song – Revival – aber wer weiß, vielleicht sind auch das alles nur Masken im Versteckspiel der Identitäten. Auf "Blackbird’s Echo" treffen Niobes viele Stimmen auf dicht gewobene Teppiche aus Synthesizern, Gitarren, zu schnell abgespielten Tonbändern und verzerrten Bässen – in Sachen musikalischem Manierismus kann sich die Kölnerin durchaus mit Björk, Roisin Murphy oder Beth Gibbons messen. Nur der Pop – Appeal fehlt halt irgendwie.