Es ist ein Kreuz mit der Kulturwissenschaft: Die einen sagen das, die anderen was anderes und eigentlich ist beides ziemlich egal. Thomas Hecken hat trotzdem versucht, eine verbindliche Definition von Popkultur zu finden. Nach einen Schnelldurchlauf durch die Diskurse, die es dazu halt gibt und die man so auch kennt (avantgardistisch, spexschulig, massetheoretisch, frankfurterschulig etc.) […]
Es ist ein Kreuz mit der Kulturwissenschaft: Die einen sagen das, die anderen was anderes und eigentlich ist beides ziemlich egal. Thomas Hecken hat trotzdem versucht, eine verbindliche Definition von Popkultur zu finden. Nach einen Schnelldurchlauf durch die Diskurse, die es dazu halt gibt und die man so auch kennt (avantgardistisch, spexschulig, massetheoretisch, frankfurterschulig etc.) stellt Hecken sein eigenes, quantitatives Definitionskriterium vor: Populär ist, was die meisten dafür halten. So plausibel Hecken auch argumentiert, dass jede andere, qualitative Bewertung eben eine willkürliche ist, so unbefriedigend wird Wissenschaft, wenn sie sich jeder Abstraktion und Modellbildung enthebt. Warum der im Gegensatz dazu durchaus sachverständige und süffige Anhang „Girl und Popkultur“ nicht für sich publiziert wurde, weiß dann wohl nur Hecken selbst, verdient hätte er sich’s. Ein Schaden ist es trotzdem nicht, wenn man sich durch das ganze Buch quält, irgendwas Sinnvolles (Oscar Maria Graf! Sexualdemokratie!) bleibt ja doch immer hängen, das muss vom Autor so ja gar nicht intendiert gewesen sein.