So charmant sich »Project X Zone« präsentiert, so dünn ist letztlich seine Substanz. Capcom-Fans greifen natürlich trotzdem zu, schließlich gibt’s nirgendwo sonst so viele verschiedene Helden auf einmal.
Es ist vermutlich das größte Fan-Service aller Zeiten: Helden zahlreicher Capcom-Welten kommen zusammen, um gemeinsam gegen das Böse zu kämpfen. Frank West („Dead Rising), Ulala (»Space Channel 5«) und Nemesis (»Resident Evil«) sind nur einige Beispiele aus dem illustren Kader. »Project X Zone« ist ein Taktik-RPG, das versucht, all jene Charaktere und ihre Welten in ein gemeinsames Universum zu quetschen. Unglücklicherweise ist die Erzählung dermaßen misslungen und ziellos ausgefallen und die Dialoge selten lustig, dass bis zum Schluss keine Euphorie aufzukommen vermag. Dann eben lieber den – das Spiel tut das ebenfalls – Fokus auf die spektakulären, schachbrettartigen Kämpfe legen: eine breite Palette an Angriffs-, Verteidigungs- und Konter-Moves wird geboten, die anfangs zum Experimentieren einladen. Bis zur Erkenntnis, dass so viel Taktik und Finesse gar nicht nötig ist, um weiterzukommen. Gerade Veteranen – für sie ist dieses Game offensichtlich gemacht – könnten sich rasch langweilen.