Mit HipHop als Grundgerüst liefert Chronotpimist eine organische und wunderbare Instrumental-EP, die an Robot Koch erinnert.
Es ist ein wenig peinlich. Aber es gibt Platten, bei denen ist man insgeheim ein wenig überrascht, dass sie aus dem doch etwas ruhigen und verschlafenen Österreich kommen. Cid Rim und Brenk seien hier mal erwähnt, die Liste lässt sich aber natürlich noch fortführen. Neuester Kandidat auf der Liste ist die „Ruhetag“-EP des österreichischen Soundtüftlers Chronotpimist.
HipHop dient als Grundgerüst und Leitfaden für treibende Soundexperimente. Das Ganze kommt ziemlich organisch daher. Viel Piano über wummernden Bässen mit einer Vorliebe für die gebrochenen Beats. Die EP erinnert bisweilen es bisweilen sehr an Robot Koch, was eindeutig ein Kompliment ist. Stellenweise fühlt man sich auch an manchen Wiener Act aus dem Affine-Umfeld erinnert. Bis auf “Imago Brodem“ bleibt „Ruhetag“ instrumental, und das ist auch gut so. Die EP ist voller kleiner Sound-Perlen: „Krios“ beginnt knisternd, bis irgendwann das Piano einsetzt, dass den Track vorantreibt und macht insgesamt einfach ziemlich glücklich macht. „Onomatopoesie“ glänzt mit einem 80er-Disco-Sample, einem wunderschönen Klavier-Interlude und einem ebenso wunderbaren Outro. Das Outro „BB1“ wummert melancholisch und reduziert vor sich hin. Eher schwächer sind Tracks wie das Easy Listening-Stück „Hohe Minne“, das die HipHop-Fahrrinne im Grunde überhaupt nicht verlässt. Der Track ist nicht schlecht, man hat so etwas aber schon oft und besser gehört. Ingesamt bleibt wirklich gute EP, die sich die Dauerrotation redlich verdient hätte.