Ein Haus-Film zum Kontemplieren. Der deutsche Regisseur Heinz Emigholz hat im Mai vorvergangenen Jahres Los Angeles nach Rudolf Schindler abgesucht. Der emigrierte Wiener ist mit seinen zwischen den 20ern und 50er Jahre hinein entworfenen und teilweise errichteten Wohnhäusern eine singuläre Figur der architektonischen Moderne. Emigholzens Film porträtiert dutzende dieser Lebensräume in rastenden Einstellungen. Der Betrachter […]
Ein Haus-Film zum Kontemplieren. Der deutsche Regisseur Heinz Emigholz hat im Mai vorvergangenen Jahres Los Angeles nach Rudolf Schindler abgesucht. Der emigrierte Wiener ist mit seinen zwischen den 20ern und 50er Jahre hinein entworfenen und teilweise errichteten Wohnhäusern eine singuläre Figur der architektonischen Moderne. Emigholzens Film porträtiert dutzende dieser Lebensräume in rastenden Einstellungen. Der Betrachter ist eingeladen, sich die Dimensionierungen und die Struktur eigenständig zu ersehen. Kein „Guided by Voice-overs“, kein Edutainment – der Film empfiehlt Schindlers Autobiografie als eingemauert und hindesignt. Das Haus als Ausdruck seiner Person. Emigholz erreicht mit der sechsten Arbeit in seinem Architekturzyklus aber mehr als diese eine Erzählung. In „Schindlers Häuser“ fällt Licht durch große Fenster, das Hügelgrün leuchtet ins Innen, sofern es nicht überhaupt rein wächst. Es ist Lebensraumkultur im Zeitlauf, die hier beobachtbar wird. Der Anfang zeigt eine Kreuzung. Im linken Vordergrund eines von Schindlers Häusern, im rechten Hintergrund die Werbewand für eine neue Filmproduktion. In einem dieser Gebäude lebt Regisseur Thom Andersen, der in „LA plays itself“ „seine“ Stadt über die Filme, die dort angesiedelt waren und sind, erzählt hat. Emigholzens Film könnte man ähnlich überschreiben: „LA builds itself“.