Die alternde Kinks-Ikone setzt beim Geldeintreiben auf die Expertisen von guten Bekannten wie John Bon Jovi, Richie Sambora und Metallica.
Wäre ich ein „Freund“ von Ray Davies und zu seiner „Komm, sing mit“-Party eingeladen worden, ich hätte freudig mit den Wimpern geklimpert und meinen um eine Alufolie erweiterten Kamm leidenschaftlich in ein Stück des anbetungswürdigen Œuvres der Kinks geblasen. Kein Wunder also, dass Bruce Springsteen, Metallica, Amy MacDonald, Billy Corgan, Bon Jovi etc. diesem Ruf gefolgt sind, der wohl auch ein wenig darauf abzielte, das Portemonnaie von Davies – Kinks-Vorsteher und -Kassier in Personalunion – zu bereichern. Wer z.B. in „Celluloid Heroes“ auf Kommerz, John Bon Jovi, Haarspray und Richie Sambora setzt, bekommt aber auch das, was er verdient. Leider leistet bereits zuvor der Opener „Better Things“ feat. Bruce Springsteen der Schläfrigkeit gewaltig Vorschub. Ja, wenn alte Herren gemeinsam rocken soll es schon vorkommen, dass, komisch!, Altherrenrock dabei rauskommt. Aber auch jene Tracks, deren Härtegrad man ausbauen wollte, oszillieren von äußerst vorhersehbar („You Really Got Me“ – feat. Metallica) bis hin zu ganz schön uninspiriert (Billy Corgans Mashup von „All Day And All Of The Night/Destroyer“). Per Saldo ist hier ein Silberling auf den Markt geworfen worden, der sich wenig traut und dessen beste Kollaborationen („Dead End Street“/ Amy MacDonald, „Waterloo Sunset“/ Jackson Browne oder „Long Way From Home“/ Lucinda Williams) nicht großartig stören.