„Ausufernde Prosa“ ist eine passende Genre-Bezeichnung für „Strom“, denn Sprache ist hier nicht nur, wie ein Vorbild zitiert wird, ein Virus aus dem All, sondern flüssig.
Der Gedanken-, Wahrnehmungs- und Sprachstrom tritt sogar über die Ufer der Syntax, spült lyrische Prosa an und erzeugt so einen /flow/, der über Abschnitte und Kapitel hinweg auf extrem reflektierte und artifizielle Weise den Eindruck größter Unmittelbarkeit erzeugt. Prosser findet so in seinem Debüt zu einer eigenständigen, so noch nicht gehörten Stimme, die wohlinformiert über Beat-Literatur, HipHop und die österreichische Avantgarde- und Anti-Heimatroman-Tradition die Frage stellt, wie aus Leben Text zu machen sei. Souverän verknüpfen sich drei Zeitebenen (Jugend im Tiroler Bergdorf, Adoleszenz in Großstadt und auf Weltreise und Niederschrift) zu einem sperrigen, wuchtigen und doch organisch bewegten Ganzen, in dem u.a. Graffiti, Drogen, Katholizismus, Sex und indische Totenverbrennungen Platz finden. So süffig lesbar wie komplex.