Das Protestalbum: Luise Pop hetzten sich mit spannender Dringlichkeit durch 2012 und geben perfekt die Hilflosigkeit der Jetztzeit wieder.
Das seit 2007 aktive Wien-Berlin Quartett, mit drei Frontfrauen und neuem Schlagzeuger, zeigt auf ihrem zweiten Album wie sich musikalischer Protest der Neuzeit anhören sollte. Das manchmal etwas langweilige Low-Fi Geschrammel – Ausnahmen: der feine Hit „Black Cat“ – wird immer wieder durchbrochen von wutschreienden Protestnummern, deren leisen Zorn man am liebsten durch die Welt schreien würde. Die Dringlichkeit des Schlagzeuges scheint zum Aufspringen einzuladen und die zackigen Gitarren wurden selten so kräftig geschlagen. Wutbürger dieser Welt, vereinigt euch. Auch die Texte, unterschiedlich laut und leise gebrüllt von Vera Kropf und Lisa Berger, spiegeln perfekt die Hilflosigkeit der Jetztzeit wieder – „I was born and raised in desperate times“. Dem kann man wohl nichts mehr hinzufügen.