Ein Konzeptalbum über Stoiker (die Lehre von der emotionalen Gelassenheit) verspricht der Promotext. Mehr als irreführend, denn Konstantin Gropper alias Get Well Soon ist alles andere als gelassen. Emotionaler als auf seinem zweiten Album „Vexations“ kann es gar nicht zugehen.
Die Reise durch die Welt von Gropper, denn nichts anderes als auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle begibt man sich, beginnt mit einer Geschichtenerzählerin und Vogelgesang und eigentlich kann man sich da schon nicht mehr dem einzigartigen Arrangements entziehen. Wie bei „Seneca’s Silence“- euphorisch, energetisch mit Chor und Streichquartett aufgenommen – klingt das gesamte Album trotzdem nie überladen oder kitschig. „Red Nose Day“ hingegen besticht gerade durch seine geradlinige Schlichtheit, trotz Streicher, Klavier und Hintergrundgesang, zum Heulen schön. Lässt man sich einmal auf die Welt von Get Well Soon ein, will man sich ihr kaum wieder entziehen. Ganz groß!