Weniger Biografiedrama, mehr musikalische Ideen: Das Eels-Album Nummer zehn reißt von den Eels ermüdete Ohren wieder aus dem Halbschlaf.
Zwischenzeitlich stellte sich schon die Frage, wie weit man den Eels bzw. ihrem Frontman/ Songwriter Mark "E" Everett noch folgen konnte und wollte: Die Alben, die der Songwriter bis 2010 in teils rascher Abfolge herausgab, waren stets als seismographische Aufzeichnungen seiner Befindlichkeit zu verstehen, und dabei galt es – stimmungs-, nicht qualitätsmäßig – massive Abstürze und arg verklausulierte Aufschwünge mitzuerleben: Trennung, Depression, Wieder-zu-Sich-Finden, genug für drei Leben. Nun hat E eine musikalische Pause hinter sich, und er kann – unter Einbindung seiner Mitmusiker beim Songwriting – großzügig mit jener Palette hantieren, die er in den vergangenen 15 Jahren erarbeitet hat. Vom Songwriter-Pseudo-Metal bei "Kinda Fuzzy" zum blues-dreckigen "New Alphabet" und zum bontempi-jazzlastigen "You’re my friend" erstrahlen 13 Songs, die unverkennbar nach Eels, aber nie formelhaft klingen. Wer vergessen hat, warum diese Band toll ist: Nur hören.