Clara Luzias neue Band firmiert unter dem Namen The Quiet Version und erklärt damit gleich, worum es geht. Nun gibt es das erste Album »Horelia« zum Leise-Anhören.

Clara Luzia dreht mit ihrer neuen Band die Amplituden runter: »Weil ich mit meiner Stammband für viele Spielstätten zu laut geworden bin, habe ich eine zweite Band zusammengestellt, mit der wir nun auch dezibelsensiblere Räumlichkeiten mit Sitzpublikum beschallen können.« The Quiet Version heißt diese neue Combo. Der Name ist freilich folgerichtig und Programm. Der Kontrabass kommt zum Kuscheln mit der ätherisch-seidenen Stimme der Singer-Songwriterin vorbei. Das Album »Horelia« ist sprachlich in eine englische und eine deutsche Hälfte geteilt, widmet sich als soziologische Umschau dem allgemein Komischen des Lebens oder dem individuell Tragischen per Mikroskopie ins Persönliche.
Seelenvoller Tiefgang
Dazwischen ist viel Platz für vertonte Poesie, luftige Arrangements und High-End-Songwriting. Die Trompete klingelt hell, als ob Kristalle vom Ambient-Jazz in die Popkultur rübertropfen. Die Schlagzeugbesen rühren gschmeidig an den Trommeln, der Kontrabass zupft gemächlich. Die Gitarre holt sich Inspiration bei New Country oder bei der kreischenden Distortion des Indierock, während die Keys ein Glockenspiel oder ein Barpiano mimen. Clara Luzias Gesangsmelodien schmeicheln indes dem Gemüt, nur um es dann wieder aufzuwühlen. Eine Art zeitgenössischer »Perrine«-Soundtrack für Fortgeschrittene zeichnet sich ab.
So schraubt sich »Horelia« zu emotionalen Gipfeln empor, ohne zur Schmonzette zu verkommen. Lieder mit dem Wohlfühlfaktor eines Onesies oder dem kühlen Hauch des Existenziellen verleihen dem Album seine Klangfarben. Schwermütige Ballade oder sanftmütiges Kleinod, lyrische Nachdenklichkeit oder launisch schunkelnde Varieténummer: Das Repertoire ist breit aufgestellt und greift sowohl musikalisch als auch textlich mitten in die Substanz hinein. »Utopie«, die Singleauskopplung, ist dann so etwas, wie die gelungene Zusammenfassung dieses Longplayers – mit vielen Höhepunkten und seelenvollem Tiefgang.

Das Album »Horelia« von Clara Luzia & The Quiet Version erscheint am 21. November 2025 bei Asinella Records.
Die nächsten Konzerttermine der Band lauten: 5. März, Linz, Posthof — 6. März, Salzburg, Arge Kultur — 7. März, Saalfelden, Nexus — 13. März, Hard, Kammgarn — 21. März, Unterretzbach, Rekura — 23. und 24. März, Wien, Stadtsaal