Die österreichische Newcomerin Siska liefert mit ihrer genreübergreifenden Debüt-EP »Mess« experimentelle Sounds, Emotionen und Gefühlschaos. Eine ordentliche Portion Girlbossing darf trotzdem nicht fehlen.
Hyperpop trifft auf sanfte Emotionalität. Siskas Debüt-EP »Mess« ist eine wilde Mischung, genau wie es der Titel erahnen lässt. Trotzdem schafft es die Musikerin, das Gefühlschaos, über das sie in ihren Liedern singt und das sich in ihrer Musik widerspiegelt, zu einem harmonischen Ganzen zu formen. Das Thema eines emanzipierten Alleinseins zieht sich dabei als roter Faden durch die EP, wobei die Künstlerin sich nichts von typischen Genrenormen sagen lässt. So kreiert Siska Klangwelten, in die man sich am liebsten hineinwerfen möchte. Seien es experimentelle und wunderbar chaotische Songs wie »Mess« oder »Better off Alone«, bei denen der zarte Gesang der Sängerin von harten verzerrten Sounds und arrhythmischen Beats unterbrochen wird. Oder doch die sanft süßen Harmonien, mit denen sie in Titeln wie »No Good« oder »Holding On« arbeitet. Allesamt eben »happy-cute-y Bum Bum Songs«, wie die Oberösterreicherin ihre Musik selbst beschreibt.
Das gesunde Loslassen und die kleine Prise Wurschtigkeit
Das Paradebeispiel dafür ist der letzte Track »Couldn’t Care Less«. Auf einer Wolke schwebend und von Seifenblasen umgeben, haucht die Musikerin ins Mikro, während sie mit lieblich leichtem Gesang allem Druck und allen Erwartungen den Mittelfinger zeigt. Damit liefert Siska die kleine Prise »Ach, fuck it!«, die jeder von uns hin und wieder braucht. Der Versuch, nicht immer alles so schwer zu nehmen, zeigt sich auch bei den anderen Songs der EP. Mehrstimmige Hintergrund-Vocals flüstern ermutigende Zeilen ins Ohr, während die Sängerin über ein gesundes Loslassen und Ins-Reine-Kommen singt. Um diese Themen auszudrücken, wird manchmal der Musik, manchmal den Lyrics mehr Raum gelassen. Auf der EP »Mess« verpackt Siska die Message »Free your mind« in elektronische Beats, Hyperpop-Sounds und wunderschön softe Gesangsparts. Was vor ein paar Jahren alleine am Laptop und Klavier startete, setzt sie auf ihrer Debüt-EP mit einem authentischen, sehr persönlichen Projekt mit Meaning und Tiefgang fort – jetzt nur eben in vielerlei Hinsicht gewachsen.
»Mess« von Siska erscheint am 19. April bei Universal Music. Die Releaseparty ist am 18. April im Flucc.