Selbst die fleißigste Arbeitlose der Welt muss sich offiziell arbeitslos melden. Natürlich nicht am „Arbeitsamt“, sondern beim „Arbeitsmarktservice“. Ob auch drin ist, was drauf steht?
Laut Eigendefinition auf der Homepage ist das AMS „das führende Dienstleistungsunternehmen am Arbeitsmarkt in Österreich. Wir vermitteln Arbeitskräfte auf offene Stellen und unterstützen die Eigeninitiative von Arbeitsuchenden und Unternehmen durch Beratung, Information, Qualifizierung und finanzielle Förderung.“
Hm. Abgesehen davon, dass offene Stellen wohl eher ein Fall für den Hautarzt sind, klingt das ja geradezu verheißungsvoll. Jetzt muss die AMS-Betreuung nur noch halten, was die Homepage verspricht:
„…offene Stellen…“
Der AMS-Betreuer schaut in seinen Computer: „Dann schauen wir einmal, was sich am Stellenmarkt tut.“ (Pause) „Nichts.“
„…Unterstützung der Eigeninitiative von Arbeitssuchenden…“:
„Sie müssen schon auch selber schauen, gell…“
„…Beratung und Information…“:
„Ihr nächster Termin ist in fünf Wochen.“
„…Qualifizierung…“:
„Kurse vom AMS? Nein. Aber sie können natürlich Kurse machen und die selber zahlen.“
„…finanzielle Förderung…“:
„Sie bekommen Ihr Geld immer am 8. des Monats.“
Na bitte – jetzt weiß ich, wofür ich die letzten 11 Jahre unverschämt hohe Sozialversicherungsbeiträge eingezahlt habe: damit ich als fleißigste Arbeitslose der Welt auch ein leistungsbezogenes Gehalt bekomme.