In unserem Club-Kalender zeigt euch Luca Niederdorfer jede Woche, was an und in der Wiener Clubszene bemerkenswert ist. Diesmal mit Crush, Krawalle & Liebe und Juliet Fox.
Die Woche nach der Pride, die Woche nach der EU-Wahl. Ein leichtes Stimmungstief nimmt euch niemand übel. Das kann da schon einmal passieren. Aber denkt an die schönen Sachen! An die lieben Menschen, die ihr am Samstag getroffen habt und nicht an die nicht so lieben, die ihr Kreuzerl am Sonntag an der falschen Stelle gesetzt haben. Vielleicht findet ihr dann noch irgendwo ein bisschen Afterglow. Und auch wenn nicht, rausgehen und tanzen hilft. Und dabei soll euch auch geholfen werden. In gewohnter Manier, an den gewohnten Orten, ein bisschen Comfort-Zone halt.
Donnerstag
Um gleich bekannt zu starten, empfehlen wir euch für den Donnerstag einen Besuch im Sass. Die Donnerstagnacht dort sollte aufmerksamen Leser*innen inzwischen bekannt sein und die Namen am Line-up eigentlich auch. Gehostet wird der Abend diesmal wieder von Garten von Eben. Nugi ist wieder am Start, ansonsten wurden die Leute aber eher aus befreundeten Kollektiven eingeladen. Da wären Eren Duman von Magika, Lim Banda von Luv Affair, Crystal Mary von Imago und Vannesa Sa von Soundlabs. Aus jedem Dorf ein Hund würde man beim Schnapsen sagen. Die bunte Mischung an Kollektiven verspricht aber auch ein breites Soundspektrum. Von Techno über House bis Funk sollte da eigentlich alles dabei sein.
Freitag
Eine Comfort-Zone soll am Freitagabend auch im Ponyhof geschaffen werden. Mit dem Untertitel »Garten der Lüste« findet die erste Party des neuen Sex-positive-Events Crush statt. Als Host lädt Crystal Mary ein, dazu gibt es Drag-Performances von Damien Thorn und Canaya und außerdem auch noch Musik. Die kommt von BRX vom Wiener Kollektiv Soundlabs und dann gibt es auch noch von Ray Azuma und Puppy Devil eine Mischung aus Pop-Remixes, Hard-Techno und Drum-’n‘-Bass. Die Musik wird auf jeden Fall vielfältig und verspricht einen abwechslungsreichen Abend. Bei Crush geht es wie gesagt auch darum, sich wohl zu fühlen. Ein Safe(r)-Space, in dem sich alle ausprobieren und zeigen können, wie sie gerne sind. Ausgefallene Outfits, Body-Positivity, ausgelassenes Tanzen und wie sich Menschen sonst noch gerne ausdrücken. Wir wünschen Crush einen guten Start, es kann nie genug Safe(r)-Spaces geben.
Rund geht’s wieder mal im Tagada. In jenem im Würstelprater sicher auch, aber hier ist das in der Brunnengasse gemeint. Vienna Worldwide, oder auch Vie.W tun sich mit Hardlife zusammen. Wie immer sind die Ankündigungen vom Tagada eher kryptisch gehalten und fallen vor allem durch Bilder auf, die einem ins Auge stechen, aber die Namen, die unter den Bildern stehen, geben dann doch immer ein bisschen Auskunft. Rumi von Baires, ein Co-Host von Gaze oder auch Apua von Kopf bei Fuss und Vie.W versprechen nicht nur House vom Feinsten sondern auch noch feinere Verfeinerungen mit Old-School-Techno, Funk oder was ihnen sonst noch so einfällt. Mehr wissen wir auch nicht, aber das ist ja schon mal was.
Laut und verspielt wird es am Freitag dann wahrscheinlich noch im Flucc. Dort ist wieder einmal ein Freudentaumel angesagt, diesmal aber nur ein kleiner. Das heißt aber nicht, dass weniger freudig getaumelt wird. Neben den üblichen Verdächtigen Nugi und Kollektiv Sheesh (diesmal jeweils extra und nicht zusammen im b2b) hat das Flucc nämlich noch jemanden anderen eingeladen. Krawalle & Liebe, das Berliner DJ-Duo, das seit Jahren auf verschiedenen Festivals zu Crowd-Favourites gehört, halten, was der Name verspricht. Ordentlich auf die Ohren und dabei immer mit so viel Witz, dass die Stimmung immer top ist. Bounce-House und Tech-House mit den ein oder anderen Pop-Mixes und -Samples werden das Flucc-Deck zum abheben bringen. Diesmal eben nur auf einem Floor aber mehr braucht es auch nicht, versprochen.
Samstag
Es ist ja immer noch Juni und gerade mal Sommer. Open-Airs gibt es also auch immer noch. Und dafür ist das Porto Pollo ja bekanntlich ein beliebter Ort. Die Leute aus der Praterstrasse wollten wohl auch einmal an die frische Luft und haben sich mit den Outdoor-Routiniers von Merkwürdig für ein kleines Get-together zusammengetan. Am Start sind unter anderem Fabiano José und DJ Hill und mit Izza dann auch noch ein Gast aus Ljubljana. Es wird wohl House werden, mit einer ordentlichen Prise Funk und Disco. Ein bisschen frische Luft und Sonne, ein bisschen auf die Donau schauen, dabei zu elektronischer Musik tanzen. Es könnte wahrscheinlich schlimmer sein.
Und um diese Woche abzurunden, noch schnell einen Blick darauf werfen, was in der Grellen Forelle passiert. Das kann sich nämlich auch wieder einmal sehen lassen. Das Format Zuckerwatt ist ja inzwischen schon eine Institution, unter deren Namen immer wieder ziemliche Kaliber gebucht werden. Und das ist auch diesmal mit Juliet Fox wieder der Fall. Die in Berlin lebende australische DJ und Producerin kennt die großen Techno-Bühnen und -Labels der Welt inzwischen wohl gut und hat sich vor allem in den letzten Jahren einen immer größeren Namen gemacht. Außerdem hat sie vor ein paar Jahren ihr eigenes Label Tregambe gegründet, mit dem sie nun auch jungen Künstler*innen eine Bühne verschafft. Am Samstag beehrt sie die Forelle mit einem ihrer Sets, die von treibenden, elektrifizierenden Beats und gleichzeitig melodischen, sphärischen Klängen geprägt sind. Der zweite Floor wird vom noch recht jungen Kollektiv Kutschker Club gehostet, die damit zum ersten Mal einen der Floors in der Forelle bespielen. Sie bewegen sich zwischen Techno, Hard-Techno und Trance und bringen ordentlich Energie mit in ihre eigenen Events, die sie sicher auch auf diese Nacht übertragen. Also wieder einmal ein paar gute Gründe hinzugehen. Ob ihr das dann machen wollt, müsst ihr natürlich selbst entscheiden.
In unserem Club-Kalender halten wir euch wöchentlich auf dem Laufenden. Falls ihr Informationen für kommende Ausgaben habt, wendet euch bitte an diese Adresse.
