Der Mann an der Orgel gab den frühen Rockern von Deep Purple ihren typischen Sound. Den Kampf gegen Bauchspeicheldrüsen – Krebs hat er mit 71 Jahren verloren.
Jon Lord ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Die wohl tonangebendsten Hände an den Tasten des Rock sind nicht mehr. Sein atemberaubendes Spiel an der Hammond und sonstigen Keys hat nicht nur den Sound von Deep Purple bestimmend geprägt, sondern ganzen Generationen an Epigonen die hohe Schule des intelligent-qualitativen Tastenspiels eröffnet.
Ob treibende Grooves, irrwitzige Sololäufe oder die stets amüsanten Duelle mit der Gitarre, der klassisch bestens gebildete Jonathan Douglas Lord hatte stets Witz und Fertigkeit am Platz. Über die britische Jazz und Blues-Szene kommend war er 1968 bei der Findung von Deep Purple dabei und prägte stilbildende Klassiker des Rock. Nebenbei führte er mittels Orchesterwerken sinfonischer Ausmaße mit und ohne der Band die Vorurteile gegenüber wilden, dumpfen Rockern as absurdum. Bis 2002 agierte Jon Lord mit der notorisch zerstrittenen Truppe, die lange als „lauteste Band der Welt" aus dem Vollen schöpfen konnte. Als Solist zwischen den Welten der Klassik und des (Blues-)Rock bleibt er ein Monolith mit nur wenigen angemessenen Größen neben sich.
Im August 2011 machte Lord seine Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs öffentlich. Der Mann aus Leicester erlag am 16. Juli 2012 im Beisein seiner Familie einer Lungenembolie. Al Nachruf gab es schlicht und passend ein „Jon geht aus der Dunkelheit ins Licht".
Jonathan Douglas „Jon“ Lord
9. Juni 1941 – 16. Juli 2012
R.I.P.