Das New Sound Festival geht am 25. März in der Ottakringer Brauerei in die dritte Runde. Warum ihr euch welche Bands anschauen sollt.
Egal, ob Rock, Indie oder Alternative – das New Sound Festival in der Ottakringer Brauerei versucht jährlich, verschiedene Stile und Sounds zusammenzubringen und daraus eine große Feier zu machen. Auch bei seiner dritten Ausgabe sollte somit für jeden Geschmack etwas dabei sein – gleichzeitig hat man die Möglichkeit, seinen eigenen Musikhorizont zu erweitern. Wir erklären euch, warum ihr welche Band auf keinen Fall verpassen dürft.
Dark Schlager auf höchstem Niveau
Jetzt schon in der Hitparade des Dark Schlager: Dagobert. Er ist spätestens im Coolness-Himmel angelangt, als Drangsal ihm seine Bewunderung ausgesprochen und Golf eine neue Version ihres Songs „Laterne“ mit ihm aufgenommen haben. Im Grunde genommen ist Dagoberts Musik sowohl von Schlager-Altstars wie den Flippers, als auch von seiner absoluten Lieblingsband Kreator geprägt. Er selbst bezeichnet sich als eine „schlechte“ Version von Chris Isaak – da er ebenso hauptsächlich über Liebe singt und seine Texte genauso emotional sind. Der Hype um Dagobert wächst stetig, wobei das Wort Hype eigentlich zu kurzfristig gedacht ist: Seine spezielle und großartige Musik wird ihm wohl auch langfristige Fans bescheren. Nicht zuletzt deswegen sehen wir ihn auch als eigentlichen Headliner des New Sound Festivals.
1, 2, 3, 4 – Punkrock
The Sellout sind vielleicht nicht allen ein Begriff, reinhören ist aber auf jeden Fall eine gute Idee. Die vier Salzburger, die das New Sound Festival in der Ottakringer Brauereri eröffnen, orientieren sich musikalisch an der Rockmusik der 90er-Jahre und verleihen dieser einen modernen Zugang. So mischen sie in ihren Songs klassischen Rock mit Grunge und Punk-Elementen und erschaffen so den perfekten Soundtrack für Teenie-Komödien aus den 90ern à la „American Pie“.
Österreichs White Stripes
Medina Rekic und Hansjörg Loferer bezeichnen ihren Sound gerne als „Dirty Pole Dancer Stoner Blues Rock“ – die wilde Mischung ist rough, nicht ohne Grund waren sie bereits mit Courtney Love und den Eagles Of Death Metal auf Tour. Beim zweiten Studioalbum „The Duel“ haben sie unter anderem mit Hole-Gitarrist Micko Larkin zusammengearbeitet. Wer keine Angst vor lauten, energisch-rotzigen Stimmen und impulsiven Drums hat, sollte die White Miles auf keinen Fall verpassen!
Der grantige Thees Uhlmann der Generation Y
„Nur die wirklich blöden Fische schwimmen gegen den Strom“, bitterböse und direkte Texte schreibt Julian Polina alias Faber. Der aus Zürich kommende Singer-Songwriter singt mit klarer Stimme auf Hochdeutsch. Dabei hinterfragt er auch gerne ernstere Themen oder Floskeln wie „Bleib dir immer treu“. Wenn man von seiner echten, ungekünstelten und auch ein wenig grantigen Art ausgeht, könnte man ihm auch Wiener Wurzeln unterstellen. Raue Stimme, Posaunen und die Attitüde lassen erahnen, dass er vermutlich bald zur „neuen“ Singer-Songwriter-Hautevolee gehören wird. Am New Sound Festival kann man sich von ihm eine energiegeladene Bühnenpräsenz und den ein oder anderen Kommentar zwischen den Songs erwarten, den man zwar vermutlich aufgrund des Dialekts nicht versteht – aber das gehört zu Fabers Gesamtpaket dazu.
Der kommerzielle Indie-X-Faktor-Teilnehmer
Matt Gresham hat bei der australischen Version von X-Faktor teilgenommen und wäre auch unter den Top 3 gewesen, wenn er den Platz nicht aufgrund eines Produzentenvertrags, der ihm vorher nicht vorgelegt wurde, abgelehnt hätte. Nun lebt er in Berlin und arbeitet dort mit Produzent Jaymes Young von London Grammar an seiner Musikkarriere. Vermutlich wird Matt Gresham spätestens im überübernächsten (Til-Schweiger-)Blockbuster eine Kulisse vertonen und dabei seinen ersten kommerziellen Erfolg landen. Den ersten Wegbereiter hat er mit dem Major-Label Warner Music auf jeden Fall. Deswegen sollte man den kleinen Rahmen des New Sound Festivals unbedingt noch nutzen, um sich jetzt schon potenzielle Hits wie „Survive On Love“ live anzusehen.
Das klassische Alternative-Rock-Trio
Dass dreiköpfige Rockbands in Großbritannien gut funktionieren, haben schon Biffy Clyro und Muse bewiesen. Arcane Roots versuchen diese Tradition der britischen Rocktrios aufrechtzuerhalten. Dabei setzen sie auf viel klassischen Rock, gemischt mit einigen Punk-Einlagen, Screaming-Parts aber auch elektronischen Einflüssen, wie zum Beispiel in ihrer neuesten Single „Curtains“. Gleichzeitig bauen sie immer wieder ruhige, melancholische Songs ein, die an die frühen You Me At Six erinnern. Nach ihrem Debütalbum „Blood And Chemistry“ 2013 arbeiten die drei Briten derzeit an ihrem zweiten Album, von dem wir am New Sound Festival hoffentlich einiges zu hören bekommen.
Die Punk-Violonistin
Ausgebildet zur klassischen Violonistin hatte Joan As Police Woman den Wunsch, ein eigenes Bandprojekt zu starten, das nicht nach klassischer Violine klingt. Was dabei herauskam ist musikalischer Urlaub mit R&B und Soul-Elementen. Sie selbst bezeichnet ihre Musik als „Punk Rock R&B“. Auf ihrem neuesten Album „Let It Be You“ experimentiert das Multitalent – sie schreibt ihre Songs selbst und spielt neben Violine auch Gitarre und Keyboard – weiter. Gemeinsam mit Benjamin Lazar Davis arbeitet sie dabei stark mit elektronischer Musik, die mit ihrer soulig warmen Stimme eine perfekte Kombination bildet.
Das New Sound Festival findet am 25. März 2017 in der Ottakringer Brauerei statt. Informationen zu Line-up und Tickets findet ihr hier.