Der XA – Export Award geht in die nächste Runde. Wie jedes Jahr wird er im Rahmen des Festivals Waves Vienna verliehen. Die Vergabe des Awards findet in Kooperation mit Mica – Music Austria, Austrian Music Export, Austro Mechana / SKE Fonds sowie Radio FM4 statt. Folgende sechs Artists sind heuer nominiert.

Beaks
Viel lässt sich online noch nicht über die Künstlerin Beaks in Erfahrung bringen. Ihre Präsenz erscheint ebenso mysteriös, wie ihre Musik klingt. Von wummernden Basslines, klaren Gitarrensounds und geheimnisvollen Synthbeats getragen, zieht sich Beaks’ markanter Sprechgesang durch ihre Musik. Untermalt wird das Ganze von pointierten Aussagen in den Lyrics wie etwa »I wanna do drugs to forget what I want« (»Clueless«), die ihren Songs eine klare Punkattitüde verleihen. Ein Album befindet sich derzeit noch nicht im Repertoire der Musikerin, die auch als Model arbeitet. Dafür aber mehrere Singles, von denen »I Dropped the Bottle« schon über zwei Millionen Streams verzeichnen kann.

Filiah
Nach dreijähriger Pause ist die Sängerin Filiah zurück – mit gewohnt lieblicher Stimme und autobiografischem Storytelling. Bei ihrer neuen Single »Sad Girl with a Punchline« vom gleichnamigen Album verwebt sie Erinnerungen an kindliche Unsicherheiten mit schonungsloser Selbstkritik: »If anyone disappoints me, it’s myself.« Zwischen Verletzlichkeit und Fassade bewegen sich die Zeilen dieses Songs, der mit ambivalenter Bildsprache innere Konflikte zum Ausdruck bringt. Musikalisch erinnert Filiah mal an Phoebe Bridgers, mal an Lizzy McAlpine. Ihren Stil beschreibt sie selbst als »indie folk with a glittery sparkle of pop«. In Summe klingt das dann so, wie sich eine warme Umarmung anfühlt.

Jo the Man the Music
»Skinny Dipping«, die erste Single von Jo the Man the Music, verspricht einiges. Nicht allzu verwunderlich, begann die Musikerin doch schon im Alter von sechs Jahren damit, mehrere Instrumente zu erlernen. Und obwohl sie auf ihrer Debütsingle »I am not making moves / I’m too scared I’m not good« singt, ist von Unsicherheit wenig zu spüren. Vielmehr fusioniert sie auf raffinierte Weise träumerisch-süße Momente mit roher Energie. Auch genretechnisch gelingt ihr mit »Skinny Dipping« ein Brückenschlag: zwischen Indie- und Alt-Pop. Ihre erste EP, die noch im Laufe des Jahres erscheinen soll, dürfen wir jedenfalls mit Spannung erwarten.

Kids Don’t Smoke
»Fuck Genres« lautet die Spotify-Beschreibung von Kids Don’t Smoke. Dieser Einstellung wird die Musik durchaus gerecht: Zu hören ist ein Mischmasch aus Synthie-Elementen, rockigen Gitarrenriffs, treibenden Beats und Indie-Singer-Songwriter-Flow. Jan Brunner, der hinter dem Projekt steckt, ist von Tirol nach Wien gezogen und spielt nebenbei auch Gitarre in der Alternative-Rock-Band Mindless Minds. Sein Soloprojekt setzt ganz auf DIY-Mentalität und erreichte mit der Debütsingle »Headlights« gleich die Spitze der FM4-Charts. Auch die neueren Nummern von Kids Don’t Smoke – der Name ist übrigens als Aufforderung gedacht – führen diesen Ansatz konsequent weiter.

Lovehead
Lovehead – das sind drei Burgenländerinnen, die deutschen Indiepoprock spielen und sich dabei kein Blatt vor den Mund nehmen. Ihren erfolgreichen Auftakt gaben sie mit der Verflossene-Liebe-Single »Denkst du an mich?«. Für virales Geschehen sorgte die Band dann auch mit ihrem Megaohrwurm »Erdnussallergie«. Anna, Elena und Mara erzählen Geschichten von Wodka mit Kirschsaft, Exfreunden und Nüssen. Das Songwriting teilen sich die drei Freundinnen. Trotz ihrer noch jungen Musikkarriere haben Lovehead schon einiges an Auftritten zu verzeichnen, unter anderem beim diesjährigen Popfest Wien.

Sanna Frankie
Gefühle werden in Sanna Frankies Musik großgeschrieben. Die Sängerin kreiert Songs zum Mit- sowie Wohlfühlen und gibt dabei mit mutiger Offenheit ihr Innerstes preis. Seit ihrer 2023 erschienen Debüt-EP hat sie eine Reihe von Singles veröffentlicht, in denen sie ein Themenspektrum von Nicht-Dazugehören bis hin zu Leere nach Liebeskummer behandelt. Ihre Stimme steht dabei stets im Vordergrund der Musik, die am poppigeren Ende des Indiepop-Spektrums angesiedelt ist. Zuletzt erschien mit »Fucked Up« ein Vorbote ihres ersten Albums. Bei diesem beweist Sanna Frankie abermals, dass sie großes gesangliches Talent besitzt, und wagt sich gleichzeitig an gesellschaftskritischere Themen rund um Geld- und Machtgier.

Alle sechs für den XA – Export Award nominierten Artists sind am Waves Vienna live zu sehen. Das Festival findet von 1. bis 4. Oktober in Wien statt. Die XA-Verleihung geht am 4. Oktober um 20 Uhr in der Brunnenpassage über die Bühne.