Auf Tour zu sein, das ist nichts für schwache Nerven. Elektro Guzzi veröffentlichten nicht nur ihre Tour Tapes – uns haben Sie auch erzählt, was während, zwischen und bei den Konzerten auf ihrer Elektro Guzzi x Rocket Number Nine Tour passiert ist.
Die Idee mit ihrer Musik ein Tape zu releasen, entstand bereits vor ihrem ersten Kassettenrelease auf dem legendären Kassettenlabel Tapeworm. Vor ein paar Monaten wurde dann die Idee entwickelt, eigene "Tourtapes" zu veröffentlichen.
Die Tapes
Tourtapes, das sind Kassetten in stark limitierter Auflage und mit minimalem Artwork – natürlich handbemalt. Wer eines der Originale bekommen will, muss auf ein Konzert kommen, denn nur dort sind sie erhältlich. Die erste Kassette beinhaltet sowohl einen Track von Elektro Guzzi als auch einen von Rocket Number Nine – einem englischen Brüderpaar, mit dem die Guzzis unterwegs waren – auf der Rückseite. Wenn man das Glück hatte die Jungs bei einem der Auftritte zu erwischen, dann konnte man sich so ein Tape sichern. Bei jedem Konzert? Naja, fast.
Die Tour
Los ging es erst mal damit, dass die Tapes in Zürich im Backstageraum vergessen wurden. Sehr bitter. In Udine gab es dann Probleme ganz anderer Natur. Der Veranstalter musste vor Konzertbeginn noch 150 Sessel organisieren, da die Polizei ihm – auf Betreiben anderer Klubbesitzer – verboten hatte, eine Tanzveranstaltung abzuhalten. Ein Sitzkonzert war aber erlaubt und getanzt wurde trotzdem. Ein Schelm, wer dabei "Mafia" denkt.
Eine Woche später kamen die Tapes dann wieder bei der Band an, die Band aber vorerst nicht in Nürnberg, wo sie eigentlich hin wollte. Kurz vor Passau gab die Kühlung vom Tourbus auf. Das ganze auch noch am Faschingsdienstag, der in Bayern ein Feiertag ist. Irgendwie schaffte man es dennoch den Bus zu reparieren und kam genau zur Stage Time im Konzertsaal an – es geht sich ja immer alles irgendwie aus.
Doppelt Fuego
Bei der nächsten Show in Heidelberg löst sich nach der Backstageparty der Feueralarm. Zu dem darauf folgenden Feuerwehr-Großeinsatz wollen sich die Guzzis lieber nicht weiter äußern. "Die Rechnung ist noch nicht bei uns angekommen" sagen sie.
In Hamburg sind die Jungs dann nach der Show noch in den Golden Pudel Club gegangen. Da gab es zwar keinen Feueralarm, dafür aber ein ordentliches Feuer. "Wir haben Glück gehabt, dass wir den Club noch mal erleben durften".
Berghain olé! Tourtapes olé!
Beim Tourabschluss im Berghain war dann auch noch die Hütte ausverkauft. Es wurden auch an diesem Abend die meisten Tapes verkauft, wobei nicht immer klar war, was die Käufer motivierte. "Komischerweise war das Interesse an den Tapes bei den Leuten am größten, die gar nicht im Besitz eines adäquaten Abspielgerätes sind. Wir vermuten, dass das am großartigen Design der Tapes – im Falle des TT#1 wurde jedes einzelne der 70 Stück per Hand von Swen Torfs bemalt – liegt. Also werden die Tapes möglicherweise Zweckentfremdet an diversen Zimmerwänden landen".
Auf die nun anstehende Japan-Zour nehmen Elektro Guzzi dann bereits ihr nächstes Tape, das TT#2, mit. "Es ist schon im Kopierwerk angekommen. Das Tape featured unser aktuelles Live-Set, das bald in die Abstellkammer kommt. Weil wir es aber schon so lieb gewonnen haben, wollten wir es nochmals für die Ewigkeit, oder zumindest für die Kassettenhalbwertszeit von etwa 20 Jahren, auf Band archivieren. Ab der Japan-Tour im April gibt es dann ausschließlich unser neues Set zu hören".
Bevor die lieben Guzzis nach Japan abhauen, habt ihr noch zwei Mal die Chance, sie hier zu sehen, und zwar am 2. April in Wien bei Salopp im Werk. 2×2 Tickets dafür gibt’s auf Facebook zu gewinnen.