10 interessante JungschauspielerInnen
In unserer Fotostrecke porträtieren wir zehn aufstrebende SchauspielerInnen, die in dieser Saison auf ganz unterschiedlichen Bühnen in Wien zu sehen sind und uns an ihrer Lust und Leidenschaft, aber auch an den Downsides ihres Jobs teilhaben lassen.
von Catherine Hazotte, Alexander GotterKatharina Klar
Katharina Klar zweifelt manchmal an sich: Um sich selbst einzureden, dass das wichtig für ihre Arbeit ist. All diese Ungewissheiten sind allerdings vollkommen unbegründet, sieht man sich ihr aktuellstes Projekt einmal etwas genauer an: Die gegenwärtige Stückentwicklung von »Gutmenschen« mit der Theaterregisseurin und Autorin Yael Ronen, in dem die Geschichte der Figur namens Yousif, der als Flüchtling aus dem Irak nach Wien kommt, in Retroperspektive aufgearbeitet wird. In dem Stück werden die aktuelle Stimmung im Land sowie die persönliche Situation der Figur Yousif humoristisch dargestellt. Premiere ist am 11. Februar im Volkstheater.
Wie bist du zur Schauspielerei gekommen?
Eskapismus. Als Teenager war Theater für mich ein anziehender Ort, weil es dort nicht um Coolness und Anpassung geht. Heute finde ich es schön, dass vieles am Theater sich einer Verwertungslogik entzieht. Dass erwachsene Menschen viel Zeit aufwenden, um am Ende ein vergängliches Ereignis herzustellen, mit dem kein Geld zu machen ist.
Wie würdest du das Gefühl beschreiben, wenn du auf der Bühne stehst?
In den guten Momenten fühle ich mich auf der Bühne so, wie ich im Leben auch gerne wäre. Souverän, klar, im Augenblick.
Was war die größte Herausforderung in deiner bisherigen Schauspielkarriere? Wie hast du sie gemeistert?
Die Schauspielschule. So viel Angst, Aufregung und Selbstbezogenheit auf einem Haufen und kein Publikum und keine Inhalte. Aber ich habe in meiner Klasse zwei faszinierende und kluge Frauen kennengelernt, die immer noch meine Freundinnen sind, insofern hat es sich voll ausgezahlt.
Was bedeutet Erfolg für dich?
Erfolg ist für mich so ein unerotisches Wort. Ich denke da komischerweise an Werbung für Banken oder an Geburtstagskarten von meinen Großeltern. Aber ich versuche es: Für mich ist es immer ein Erfolg, wenn ich das Gefühl habe, dass die Menschen, die ins Theater gekommen sind, irgendwie anders rausgehen, mit neuen Perspektiven oder Fragen. Und natürlich ist es ein Erfolg, dass ich meinen Wunschberuf ausüben und davon leben kann.
Welches versteckte Talent hast du, neben dem für die Schauspielerei, noch?
Ich kann ziemlich gute SMS schreiben.
Steckbrief
bekannt aus/von… dem Volkstheater
das Beste an der Schauspielerei ist … mit sich selbst als Material arbeiten zu können. Das ist zugleich auch das Anstrengendste.
meine liebste Superkraft ist … mein Pferd stemmen. Auf keinen Fall: Gedanken lesen.
der liebste Platz um mich zu verstecken… das Exil in der Märzstraße, wo man sich nachhaltig betrinken kann.
Inspiration finde ich… in Büchern.