10 interessante JungschauspielerInnen
In unserer Fotostrecke porträtieren wir zehn aufstrebende SchauspielerInnen, die in dieser Saison auf ganz unterschiedlichen Bühnen in Wien zu sehen sind und uns an ihrer Lust und Leidenschaft, aber auch an den Downsides ihres Jobs teilhaben lassen.
von Catherine Hazotte, Alexander GotterVassilissa Reznikoff
Die gebürtige Französin studierte Bühnentanz und Schauspiel in Hamburg und Salzburg, bevor es sie nach Wien zog. Vassilissa wünscht sich, dass Erfolg nichts für sie bedeuten und nur das Interesse an der Arbeit selbst als Schauspielerin zählen würde. Derzeit spielt sie im Schauspielhaus in Die junge Schauspielerin in der Porzellangasse und ist noch bis 14.02.2018 im Stück »Elektra« zu sehen, kurz darauf feiert ihr neustes Stück »Mitwisser« Ende März Premiere.
Welche Gefühle hast du, wenn du auf der Bühne stehst?
An einem guten Tag ist sowohl mein Körper als auch Geist so extrem auf das Stück eingestellt, dass ich alles um mich herum vergesse. Das fühlt sich für mich wahnsinnig befreiend an. Auf der Bühne stehen macht mich mutiger und gibt mir Sicherheit.
Welche versteckten Talente hast du neben der Schauspielerei noch?
Kein verstecktes Talent, aber ich habe sehr lange getanzt. Ansonsten bin ich wohl wirklich sehr talentfrei. Ich probiere sehr viele Dinge aus, wie zum Beispiel Boxen – aber das ist noch kein verstecktes Talent.
Auf was bist du besonders stolz?
Ich bin auf mein Bauchgefühl und meine Intuition sehr stolz. Darauf vertraue ich fast immer.
Welche Herausforderungen musstest du bisher meistern?
Meine erste größere Herausforderung war sicherlich der Sprung von der Schauspielschule ins Berufsleben. Dieser Sprung ist vor allem deshalb so eine Herausforderung, weil einen nichts darauf vorbereiten kann und nichts ist, das man irgendwo lernt. Man muss sich komplett darauf einlassen. Ich bin zum Beispiel sehr dankbar, dass ich in einem so speziellen Haus wie das Schauspielhaus anfangen durfte. Ich musste unter anderem für das Stück ‚Kaspar Hauser’ 30 Seiten Monolog innerhalb von 5 Tagen lernen – das ist kaum genug Zeit, um sich vorzubereiten, aber ich habe mich am Premierenabend hingestellt und einfach gemacht. Das hat mir sicherlich auch selbst einen großen persönlichen Sprung gegeben.
Zweifelst du manchmal an dir?
Jeden Tag. Aber ich glaube daran, dass man sich mit seinen Zweifeln anfreunden und diese auch überwinden kann.
War es für dich schon immer klar, dass du Schauspielerin werden möchtest?
Ich bin eher reingestolpert. Ich habe durch Zufall in einem Theater zwei Wochen lang in einem Stück mitgespielt, da dort eine Schauspielerin ausgefallen ist und ich zu diesem Zeitpunkt dort gejobbt habe. Dort wurde mir bewusst, dass es mir sehr viel Spaß macht auf der Bühne zu stehen. Dann habe ich erfahren, dass es Schulen für Schauspielerei gibt und habe mich sehr schnell beworben. Ich hatte auf der Schule einen ganz tollen Professor, der mir eigentlich erst offenbart hat, was ich alles kann und was in mir steckt.
Steckbrief
bekannt aus/von… Schauspielhaus.
das Beste an der Schauspielerei ist … Alles darf zum Ausnahmezustand erklärt werden.
meine liebste Superkraft wäre … zwischen den Epochen hin und her zu beamen
der beste Platz, um sich zu verstecken … Kinosaal
Inspiration finde ich… bei tollen Kollegen oder genau da, wo ich sie nicht erwarte.