10 interessante JungschauspielerInnen
In unserer Fotostrecke porträtieren wir zehn aufstrebende SchauspielerInnen, die in dieser Saison auf ganz unterschiedlichen Bühnen in Wien zu sehen sind und uns an ihrer Lust und Leidenschaft, aber auch an den Downsides ihres Jobs teilhaben lassen.
von Catherine Hazotte, Alexander GotterKaspar Locher
Für Kaspar Locher ist der beste Ort, um sich zu verstecken, unter Wasser, denn dort hört man zumindest niemanden. Dieses Jahr wurde er mit dem Dorothea-Neff-Preis in der Kategorie »Bester schauspielerischer Nachwuchs« ausgezeichnet. Der Reiz an der Schauspielerei ist es für ihn »Menschen beobachten, kennenlernen und so etwas über das Menschsein erfahren«. Der gebürtige Schweizer studierte an der Hochschule für Künste in Zürich Schauspiel und ist seit der Spielzeit 2015 festes Mitglied im Ensemble des Volkstheaters und derzeit in »Höllenangst« und in der Bearbeitung von George Orwells Roman »1984« auf der Bühne zu sehen.
Wie bist du zu dem gekommen, was du jetzt machst? Wolltest du schon immer Schauspieler werden?
Eigentlich war es gar nicht mein Plan, Schauspieler zu werden – auch als ich klein war, war es nie etwas, von dem ich geträumt habe. Als ich ins Gymnasium gekommen bin, habe ich die Leute sehr bewundert, die dort Theater gespielt haben. Zuerst habe ich mich nicht getraut, dort mitzumachen, und habe nur zugeschaut, bis ich es dann irgendwann dann doch gemacht habe. Erst dann habe ich überhaupt entdeckt, dass ich das kann und auch sehr gerne mache. Es war damals eher eine zufällige Entscheidung, dort mitzumachen, die dann doch mein ganzes Leben beeinflusst hat.
Welches versteckte Talent hast du noch?
Ich habe erst letztes Jahr durch Zufall entdeckt, dass ich gar nicht so schlecht tanzen kann, als wir für eine Produktion ein Youtube-Video von Beyoncé nachgetanzt haben. Da habe ich gemerkt, dass ich wirklich Swag habe.
Gibt es Arbeiten, auf die du besonders stolz bist?
Ich bin sicherlich auf die Produktion von Jelinek stolz, da wir auch als Gruppe so unglaublich gut zusammengefunden haben. Ich empfinde das auch immer als Chance im Theater und zugleich als Qualität, wenn verschiedene Energien zusammenkommen und sich dadurch eine gemeinsame Dynamik ergibt, die besonders hervorsticht.
Was bedeutet Erfolg für dich?
Irgendwie hat man es ja immer ein bisschen in sich drin, dass man gemocht und anerkannt werden will. Als Schauspieler bestimmt ganz speziell auch noch, da man es sich ja ausgesucht hat, sich dort hinzustellen und bewertet zu werden. Sicherlich ist es ein Erfolg, wenn man für Rollen, die man spielen möchte, positiv bewertet wird.
Auf der anderen Ebene denke ich, dass es auch ein großer Erfolg ist, sich bei seiner Arbeit treu zu bleiben und authentisch zu sein und zu den Leuten zu stehen, mit denen man einen gemeinsamen Weg geht.
Wie würdest du das Gefühl beschreiben, wenn du auf der Bühne stehst?
Oft bin ich kurz davor extrem müde, vor allem wenn ich nervös werde. Am liebsten würde ich mich dann hinlegen und schlafen. Natürlich ist dieser Moment nur ganz kurz, der dann gefolgt wird von einer erhöhten Energie und Aufmerksamkeit. Man bekommt sehr viel mit von seinen Schauspielkollegen, aber auch aus dem Publikum.
Steckbrief
bekannt aus/von… der Volkstheater-Bühne
das Beste an der Schauspielerei … Menschen beobachten, kennenlernen und etwas über das Menschsein erfahren
meine liebste Superkraft wäre … unsichtbar sein
der beste Platz, um sich zu verstecken … unter Wasser
Inspiration finde ich … in der Musik