10 interessante JungschauspielerInnen
In unserer Fotostrecke porträtieren wir zehn aufstrebende SchauspielerInnen, die in dieser Saison auf ganz unterschiedlichen Bühnen in Wien zu sehen sind und uns an ihrer Lust und Leidenschaft, aber auch an den Downsides ihres Jobs teilhaben lassen.
von Catherine Hazotte, Alexander GotterMichaela Bilgeri
Das besondere an der Schauspielerei für Michaela Bilgeri: »Das Zusammenspiel von Kopf und Geist ‒ dass man sich nix scheißt und dabei kein Arschloch ist.« Den Weg auf die Bühne fand sie zufällig, wie sie erzählt: »Ich habe zufällig ein Plakat einer Schauspielschule gesehen und mich ohne nachzudenken dort angemeldet und wurde genommen.« 2016 war sie in der Produktion »Kein Stück über Syrien« des Aktionstheater Ensembles im Werk X zu sehen, das den Nestroypreis für die beste Off-Produktion gewann. Wichtig ist ihr vor allem aber auch Abwechslung: Neben ihren Engagements ist sie Chefredakteurin des Landjäger Magazins, im Rahmen dessen organisiert sie auch das Kürzestfilmfestival, außerdem schreibt sie für das Falter-Magazin Best of Vienna.
Wie bist du zur Schauspielerei gekommen?
Die Schauspielerei war nichts, was ich mir jemals erträumt habe. Ich bin eher zufällig darüber gestolpert. Während ich auf einen Lift warten musste, habe ich ein Plakat gesehen mit Anmeldung zur Schauspielschule. Und irgendwie habe ich ohne nachzudenken dort angerufen und mich angemeldet. Dann bin ich zur Aufnahmeprüfung und wurde dann auch sofort genommen.
Hast du deine Entscheidung, Schauspielerin werden zu wollen, jemals in Frage gestellt?
Nein. Aber ich habe es zuhause nicht sofort erzählt und mir eine eigene Probezeit von drei Monaten gegeben, um mir absolut sicher zu sein, dass ich das auch will.
Gibt es ein verstecktes Talent, dass du neben der Schauspielerei noch hast?
Ich bin eine sehr gute Kellnerin. Ich bin sehr organisiert bei solchen Arbeiten und kann das auch sehr gut. Da kommt sicherlich von den Computerspielen, die ich sehr gern mag – wo man so Sachen ordnen muss wie zum Beispiel Tetris.
Was war die größte Herausforderung in deiner Laufbahn?
Eigentlich alle Arten von Vorsprechen. Ich hasse Vorsprechen wie die Pest. Das liegt vor allem auch daran, dass ich nicht weiß, was das Gremium haben will und was sie für eine Performance erwarten. Ich kann auch sicherlich eine Woche davor nicht mehr schlafen kann. Aber das kommt natürlich immer darauf an – wenn man gemeinsam an einem Dialog arbeitet, das liebe ich und mache ich sehr gerne.
Wie sehen deine Zukunftspläne aus?
Im Herbst fangen wir beim Aktionsheater mit einem neuen Stück an. Außerdem arbeite ich gemeinsam mit meinem Freund Johannes Scheutz an den Landjäger Kürzestfilm Festspiele, die am zweiten November im Burg Kino stattfinden wird.
Was bedeutet Erfolg für dich?
Ich empfinde es als Erfolg, wenn ich etwas machen kann, was mir gefällt und wenn ich etwas von mir selbst reinstecken kann. Am besten ist es, wenn das dann jemand anderem auch noch gefällt. Das ist Erfolg für mich.
Steckbrief
bekannt aus/von… Aktionstheater-Ensemble-Stücken
das Beste an der Schauspielerei … die Abwechslung und dass es Kopf und Geist braucht
meine liebste Superkraft wäre … die von der bezaubernden Jeannie
der beste Platz, um sich zu verstecken … an der Subersach im Bregenzerwald
Inspiration finde ich … wenn man sich nichts scheißt (und dabei kein Arschloch ist)