Neon Golden feiern demnächst 10 ihren zehnten Geburtstag. Außerdem auch noch die baldige Neuauflage ihres letzten Projekts "Swarm", das derzeit auf internationalen Plattformen für Architektur und Design für Aufsehen sorgt.
Euer Projekt Swarm wird, obwohl, nun schon ein Jahr alt, auch international immer wieder besprochen. Für alle die es noch nicht mitbekommen haben – worum geht es da?
SWARM ist eine immersive Installation, die eine Art "techno-naturalen" Dschungel erzeugt, der eine futuristische Spezies von digitalen "Fireflies" beherbergt. Der Dschungel ist düster und unheimlich, da man ihn am Körper spürt, wenn man sich langsam den Weg durch ihn bahnt. Die Fireflies reagieren auf die Besucher und nähern sich schüchtern an um sich dann wieder zu verstecken.
Im Prinzip ist es eine dreidimensionale chaotische Struktur, welche von einem Flocking-Algorithums bewohnt wird, der das Schwarmverhalten von Lebewesen simuliert und durch die Interaktionen der Besucher beeinflusst wird.
Wie ist die Idee dazu eigentlich entstanden?
Aus dem Bauch heraus und schon vor fünf Jahren. Nur haben wir niemand gefunden, der uns das Geld gab, sie endlich zu bauen. Wir haben uns wahrscheinlich auch zu wenig bemüht. Und dann stand Olympus vor der Tür und wir haben es rausgezogen. Es hat einfach gepasst. Falls das jemand liest, der uns helfen möchte: wir hätten noch eine ähnlich gelagerte aber viel, viel bessere Installation auf Lager.
Wie war so das Reaktionsspektrum des Publikums?
Also das Feedback, das wir zu hören bekommen haben, war sehr positiv. Die Besucher haben sich auch lange in der Installation aufgehalten und versucht mit dem Swarm zu kommunizieren. Was gar nicht so einfach war, da er manchmal ganz schön rumgezickt und eine Eigendynamik entwickelt hat. Beim Photography Playground ging es natürlich auch darum Bilder zu machen. Das war recht schwer, wie wir das beim Dokumentieren festgestellt haben. Einerseits war der Swarm immer in Bewegung und es war auch nicht vorhersehbar, was passiert. Andererseits war es ja nur rotes Licht und daher war die Bildinformation ja nur auf dem roten Kanal und der rauscht gewöhnlich gerne ein wenig.
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Máté Czakó und wie hat sich das Projekt dadurch verändert?
Ich war letztes Jahr Teil des Danube Dynamics Projektes in Bukarest. Dort haben wir eine audiovisuelle Tanzperformance erarbeitet. Máté war als Tänzer und Choreograph dabei. Dabei ist eine gute Freundschaft entstanden. Er hat auf Facebook den Projektverlauf mitverfolgt und mich angerufen und gefragt, ob wir nicht eine Performance daraus machen wollen. Das fanden wir alle toll und haben ihn eingeladen. Dafür haben wir dann die Installation so umprogrammiert, dass wir sie mittels eines Playstation-Controllers bedienen konnten. Es gab sozusagen zwei Tänzer. Einen realen und einen virtuellen.
Ihr habt euch österreichweit von Beginn weg ziemlich schnell einen Namen gemacht – zieht es euch, nach euren Erfolgen hier, gar nicht ins Ausland?
Lass mich das mal umgekehrt formulieren. Wir haben uns ziemlich schnell im Ausland einen Namen gemacht und sind dann nach Wien gekommen. Aber stimmt, wir haben in letzter Zeit nicht mehr so viel im Ausland gemacht. Wir arbeiten aber gerade daran, uns wieder verstärkt international zu positionieren.
Als kleinen Teaser vorab – wohin geht die Reise in der nächsten Zeit für euch? Gibt es etwas was ihr schon mal vorab ankündigen könnt/wollt?
Wir arbeiten an einer Laser-Installation bei der Parallel, es gibt ein kleines Medienkunstfestival in Aspern Seestadt Anfang Oktober, dort werden wir Gridworld II präsentieren. Und von Stefan gibt es eine Arbeit bei der Arse Elektronika in San Francisco zu sehen.
Mehr Infos zu Neon Golden, ihren Projekten und neuen Aufführungsterminen von Swarm gibt es auf ihrer Website zum nachlesen.