Es war einmal ein Pflänzchen, das reckte sich hoch in den Himmel, immer weiter rankte es sich empor und als es schließlich Früchtchen trug, die ihm zu schwer wurden, um der Sonne entgegen zu wachsen, da suchte es den Glanz des Ruhmes anderso: "Ich möchte designed werden!" rief es aus, und wurde sogleich erhört … Auf die Spuren einer steirischen Legende begleitet heute Julia Melcher.
Ein wenig auf stilistischen Abwegen, möchte ich heute eine Geschichte erzählen. Dieser Geschichte werde ich meine persönliche Stimme leihen, da sie ja aus meinem Leben gegriffen ist, also: Hallo, ich bin´s die Erzählerin. Ein paar Anleihen nimmt sich diese Geschichte, in der es um eine mystische Bohnenranke geht, die in ein verzaubertes Reich im Himmel führt. Ob ich nun ebenfalls vom Boden abhebe? Unter anderem.
In dieser Geschichte geht es um einen uralten Steirischen Mythos. Vereint mit flüssigem, schwarzen Gold ergibt sie die Nationalspeise der hier ansässigen Menschen. Man sagt ihr allerlei wundersame Wirkungsweisen nach: Stärkung, Inspiration und vor allem Tönchen. Wer weiß, was noch alles unter ihrer keck gescheckten Schale schlummert? Die Heldin unserer Geschichte, wie mag es anders auch sein, ist die Käferbohne. Doch was nun passiert, das läßt sich kaum erraten. Die Käferbohne hat sich nämlich aufgemacht, mutigen Schrittes gen Graz zu marschieren, um den Designern dieser Stadt die Stirne zu bieten. Hold, graziös und etwas pummelig ist sie von ihrem Salat-Teller gehüpft, in die liebevollen Hände zweier guter Feen, die sich ihrer annahmen, um sie zum größten Souvenir aller Zeiten zu machen: Stefanie Schöffmann und Isabel Toccafondi.
Da hab ich aber auch einmal verdutzt dreingeschaut, liebe Leserin, als da plötzlich meine ehemalige WG-Kollegin vor mir stand und aus der Käferbohne Symphonien in Dur und Moll komponierte, auf dass kein Auge mehr trocken blieb. Damals, da hat die quirlige und vor Ideen nur so überschäumende Isi nämlich Schmuck aus Filz gemacht, der mindestens ebenso rustikal-charmant ist, wie das, was sie heute mit ihrer Kollegin zusammen für die CIS entworfen hat. Verbogen hab ich mich vor Lachen! Doch nun, seht selbst, was aus der mutigen kleinen Käferbohne geworden ist …