Pixelig und blutig stolpern auch die Computergegner durch „Nidhogg 2“ und fesseln dabei beinahe überraschend an den Bildschirm.
„Nidhogg“, das war diese pixelige Fechtsportsimulation die eine Renaissance der Multiplayer-Spieler eingeläutet haben soll. Zweidimensionaler Irrsinn der fragwürdige Gestalten Stunden lang schreiend an den Bildschirm fesselte. „Nidhogg 2“ ist dasselbe in bunt mit noch ein bisschen mehr Irrsinn. Jetzt gibt es personalisierbare Charaktere, unterschiedliche Waffen, eine liebevoll lieblos hingeklatschte Cartoon-Grafik und es gibt wieder einen Single-Player-Modus, den angeblich niemand braucht.
Außer mir, der ich an einer entspannten Wochentagsmitte schnell eine Runde auf der PS4 drehen wollte und durch eine unsägliche Fügung alleine im Raum bei „Nidhogg 2“ endete; und wieder und wieder verendete bis irgendwann der Abspann lief.
„Nidhogg 2“ lebt wie sein Vorgänger vom ansatzweise kontrollierbaren Chaos des Gegenseitig-aufeinander-Einstechens, vom Versuch, gezielt zu handeln und von den dummen Fehlern, die dabei entstehen. Und der Einzelspieler-Modus lebt von einer KI, die ebendieses Vorgehen erstaunlich adäquat nachahmt. Da ist der Unterschied zu Online-Partien kaum gegeben, weil die computergesteuerten Gegner ähnlich panisch dahinstolpern wie ich selbst und dabei auch noch in einer motivierenden Formkurve besser werden.
„Nidhogg 2“ ist zu zweit ähnlich genial wie „Broforce“. Und das will ich als Lob in den höchsten Tönen verstanden wissen. Dass es auch einen einsamen Mittagspäusler zu lang auf seinem Sofa halten kann, ist aber durchaus eine Überraschung.
„Nidhogg 2“ ist bereits für PC, Mac und PS4 erschienen.