Wie ist es sich als Spieler erstmals wirklich in die Welt des neuen „Fifa“ zu begeben? Kann das überhaupt Spaß machen?
„Fifa“ ist wohl eine der wichtigsten Game-Marken auf dem Markt. Und das Sportspiel von EA hat sich in den letzten zehn Jahren ziemlich verselbstständigt. Jedes Jahr gibt es eine neue Version – und jedes Jahr ist das Spiel mit bei den Topverkäufen dabei. Die Konkurrenz „Pro Evolution Soccer“ galt mal als das bessere Spiel, dem nur die offiziellen Lizenzen fehlen – heute scheint das alles kein Thema mehr.
Gerade erst ist außerdem in Österreich der E-Sport-Verband ESVÖ gestartet, da gibt es schon das erste österreichische „Fifa“-Trainingslager für alle auf dem Weg zum E-Sport-Profi in Wien. Doch wie ist es das neue „Fifa 18“ als Anfänger zu starten? Noch dazu als einer, der sich quasi nicht für Fußball interessiert?
„Fifa“ macht auch für Gelegenheitsspieler vieles richtig. Da ist die grundsätzliche Steuerung, die mit wenigen Knöpfen auskommt und in die man sich immer tiefer einarbeiten kann: Eine Taste für einen – recht sicheren – Pass, eine für den Schuss aufs Tor. Und während erstere quasi sofort zum gewünschten Ergebnis führt, birgt zweitere gleich das erste gröbere Hindernis: Die meisten Schüsse gehen, selbst aus guten Positionen, weit am Tor vorbei. Meist liegt das daran, dass die Schusstaste zu lang und die Richtungssteuerung zu grob betätigt wird.
Nach dem ersten Spiel landet man im Menü – und man kann mit vielen Begriffen und Bereichen nur zum Teil etwas anfagen. Offenbar lässt sich die Karriere als einzelner Spieler oder als Manschafft starten – und dann gibt es noch FUT, den vielleicht einfach nicht ideal benannten Bewerb Fifa Ultimate Team. In einem der Unterpunkte verstecken sich Trainingsmöglichkeiten. Deren Steuerung erweist sich wie das Menü als nicht wirklich intuitiv – und doch wirkungsvoll. Nach einigen Traininssessions gelingen zumindest ein paar Tore und ein paar Anfanger-Feinheiten lassen sich herausarbeiten. Von einem Arbeiten mit Aufstellung oder Taktik ist man hier noch weit entfernt und wahrscheinlich hat man nicht mal in ein Prozent des Spiels Einblick.
„Fifa“ ist aber wenig überraschend vor allem auch ein Spiel, das gegeneinander und zu mehrt beliebt ist. Nicht umsonst, ist es eine der beliebteren E-Sport-Disziplinen. Und tatsächlich lässt sich hier einfacher Zugang finden – auch im Menü über das präsente „Schnelle Spiel“. Spielt man gegen einen Gegner der auf der gleichen Couch sitzt, wird Fifa auch für Anfänger zu dem unterhaltsamen Spiel, das es sein soll. Und sind die Gegner nicht all zu unterstiedlich stark, tut es dem Spielspaß auch keinen Abbruch, wenn man mal eine Partie verliert. Das Nachsehen haben hier nur jüngere Spieler, die ob des eigenen Unerfolgs bei gleichzeitig wenig Einblick in die Vorgänge, die das ändern könnten, wohl manchmal schnell bereit sind, den Controller frustriert und unsanft abzulegen.
Alle anderen profitieren davon, dass jede Partie naturgegeben anders ist und man durchaus motiviert ist, denn Couchnachbar zu besiegen. Im Idealfall lernt man dabei soviel, dass man eines Tages Lust hat, sich in „Fifa 18“ und seine vorhanden Ausmaße und seine Spieltiefe einzuarbeiten. Denn zu bieten das Spiel seinen Fans sicher eine Menge.
„Fifa 18“ ist bereits für PS4, Xbox One, PC und Switch verfügbar.