Clemens Haipl und Max Witzigmann haben sich in fast zwei Jahren 256 Emails geschrieben – in erster Linie zum Thema Vaterschaft. Ganz schön fad.
Den einen kennt man in Österreich ganz gut und er ist meist ein Garant dafür, dass etwas doch noch ganz unterhaltsam werden kann, der andere wohnt in München und ist beruflich auch vielseitiger Schreiber und Autor. Und ja, es ist vollkommen unerheblich, ob die nun als Buch erschienene Konversation tatsächlich so ablief oder für den Leser geschrieben wurde. Fakt ist, dass vieles hier ziemlich langweilig ist, manches beinahe ärgerlich banal. Der Einwand, dass das Leben eben mitunter so sei, ist bei einem Unterhaltungs-Produkt unerheblich.
Clemens, gerade Vater geworden, berichtet also von seinen Familien-Erlebnissen und der zweifache Vater Max, von seinen Erinnerungen. Dabei wird nicht so richtig klar, warum sie das tun. Denn leider kommen die beiden nie über die oberflächliche Ansammlung von Klischees, von denen auch Nicht-Eltern einen Großteil kennen, hinaus. Diese Allgemeinplätze (Geburtsvorbereitung, Was waren wir früher nicht für Säufer, …) feiern sie recht unreflektiert, aber auch gänzlich ohne zu berühren. Der Wort- und Sprachwitz reicht dabei nicht an das heran, was man von Haipl sonst mitunter erleben durfte und jeder, der sich schon einmal mit anderen Eltern ausgetauscht hat, kann zu dem Thema persönlicher und meist pointierter berichten. Warum nun dieses Buch erscheint und so breit rezipiert wird – es bleibt schlicht ein Rätsel. Es ist eigentlich schwer vorstellbar, dass zwei erwachsene Männer, die seit Jahrzehnten davon leben, andere mit ihren Text-Einfällen zu unterhalten, sich tatsächlich über zwei Jahre dermaßen langweilige Mails schrieben.
Clemens Haipl und Max Witzigmann präsentieren »Goodbye Rock’n’Roll« immer wieder im Rahmen einer Lesung. Es ist davon auszugehen, dass der Vortrag der beiden unterhaltsamer ausfällt – dieses Buch ist es nicht.
Mittwoch 14.12. 19:00 Uhr
Buchhandlung Thalia, Landstraßer Hauptstraße 2a