Gesundheitsrisiko Innenraumluft: Neue Studie warnt vor vernachlässigter Gefahr

Neue Studie warnt vor Gesundheitsrisiken durch schlechte Luft in österreichischen Wohnungen und Schulen.

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Unterschätzte Gesundheitsgefahr in österreichischen Haushalten

Wien. Eine aktuelle Studie des Austrian Institute of Technology warnt vor den gesundheitlichen Risiken schlechter Innenraumluft in österreichischen Haushalten und Bildungseinrichtungen. Laut den Forschungsergebnissen verbringen Österreicher*innen durchschnittlich 90 Prozent ihrer Zeit in geschlossenen Räumen, wo die Luftqualität oft schlechter ist als im Freien. Besonders betroffen sind moderne, energieeffiziente Gebäude mit dichten Fenstern und Isolierungen.

Alarmierende Zahlen aus österreichischen Schulen

Bildungseinrichtungen stehen im Fokus der Untersuchung. Messungen in österreichischen Klassenzimmern zeigen, dass die CO₂-Konzentration während des Unterrichts regelmäßig kritische Werte überschreitet. »Hohe CO₂-Werte führen nachweislich zu verminderter Konzentration und Lernleistung«, erklärt Studienleiter Dr. Markus Huber. Besonders in den Wintermonaten, wenn weniger gelüftet wird, seien die Werte besorgniserregend.

Expertin warnt vor Langzeitfolgen

»Die Qualität unserer Innenraumluft wird sträflich vernachlässigt«, warnt Umweltmedizinerin Dr. Sarah Schmidt im Top-News-Interview. »Schimmelsporen, Hausstaubmilben und chemische Ausdünstungen aus Möbeln können chronische Atemwegserkrankungen, Allergien und sogar langfristige Gesundheitsschäden verursachen.« Besonders Kinder und ältere Menschen seien gefährdet.

Moderne Lösungen für ein altbekanntes Problem

Die Expert*innen sind sich einig: Regelmäßiges Stoßlüften allein reicht in modernen Gebäuden nicht aus. Moderne Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung könnte Abhilfe schaffen. Diese Systeme sorgen für kontinuierlichen Luftaustausch, ohne dass wertvolle Heizenergie verloren geht. In Skandinavien sind solche Anlagen bereits Standard in Neubauten.

Politische Forderungen und zukünftige Maßnahmen

Umweltexpert*innen fordern eine Überarbeitung der österreichischen Bauvorschriften. »Raumluftqualität muss endlich den gleichen Stellenwert bekommen wie Energieeffizienz«, so ein Sprecher des Umweltbundesamtes. Erste Pilotprojekte in österreichischen Schulen zeigen, dass verbesserte Lüftungssysteme nicht nur die Gesundheit, sondern auch die schulischen Leistungen der Schüler*innen verbessern.

Was Haushalte sofort tun können

Bis verbindliche Standards umgesetzt sind, empfehlen Expert*innen österreichischen Haushalten: mehrmals täglich stoßlüften, Luftfeuchtigkeit kontrollieren und bei Renovierungen auf emissionsarme Materialien achten. Für Neubauten und Sanierungen lohnt sich die Investition in professionelle Lüftungssysteme, die langfristig Gesundheitsschäden vorbeugen und Energiekosten senken.

Verantwortlich für den Inhalt: King Artur Links, Sumy, UA

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