Der erste große Shooter auf der Vita wird in der Vorschau nicht zur Offenbarung. Die Grafik enttäuscht und die komplexe Steuerung holpert.
Allerhand Hoffnungen sind da verbalisiert worden, bezüglich dem „Resistance“-Ausleger auf der PS Vita. Und das nicht ganz zu Unrecht, denn auf der Standkonsole haben die drei bisher erschienenen Teile der Reihe Genrefreunden durchaus Freuden bereitet. Doch die paar Stunden, die wir den Titel vorab antesten durften, machen einen Gutteil dieser Hoffnungen zunichte.
Schon die ersten bewegten Bilder stellen klar, dass die Grafik von „Uncharted: Golden Abyss“ für die Vita vorläufig ihre Einzigartigkeit bewahren kann: Die Gesichter sind leblos, die Kanten ungeschliffen und der 50er-Jahre-Flair vermag nur dezent zu bezaubern. Und dass, obwohl die amerikanischen Fifties – ja, der Krieg erreicht auf der Vita die neue Welt – doch nur so strotzen vor Charme. Gespielt wird ein Feuerwehrmann, der eher zufällig zur Ikone des Bestien-Wiederstandes avanciert; die Feueraxt dank Extrabutton am Touchscreen stets griffbereit.
Die Waffen mit ihren Sekundärfunktionen sind Beobachtern der Serie ja hinlänglich bekannt, aber die Integrierung der Berührungs- und Bewegungssensoren bereitet erwartungsgemäß Schwierigkeiten. Die notwendige Fingergymnastik bevorteilt Spieler, die früher statt der Blockflöte ein Klavier zuhause hatten. Also verzichten wir Flötisten gerne generell auf so manche Zusatzfunktion. Es wird hier zum Nachteil, dass das Spiel versucht so gut wie alle Eingabe- und Steuermöglichkeiten der mobilen Konsole zu nutzen.
Was sich in der Einführungsphase auch für Unerfahrene recht rückschlagsfrei spielen lässt, gewinnt im Verlauf der spielbaren Vorschau aber zunehmend an Fahrt: Trotz einer mageren KI, die ab und an zum Schmunzeln verleitet, werden die Angriffe der Bestien drückender und auch die Kulissen machen mehr und mehr Laune.
Ein Meisterwerk wird „Burning Skies“ wohl trotzdem nicht mehr, aber die Positionierung als vorläufig bester Shooter auf der Vita sollte gelingen.