Bei einer Lesung der Tweets von Kanye West im Wiener Quartier 21 kann ein Lauschangriff auf den lyrische Genius des Supermegaübergigastar-Rappers genommen werden.
Kanye West hat eine tragische Selbsterkenntnis übermannt: er ist die Stimme dieser Generation. Und diese Stimme orakelt gerne über Reichtümer, plagt sich mit Selbstzweifeln und grandioser Selbstüberschätzung – also eigentlich genau das, was Kanye West auch mit seiner Musik macht. Bei ihm wird Twitter zum Guckloch zur Seele. Er spendet schizophrene Aphorismen und pflegt seinen Cäsarenwahn. Auf das Quiz: „Kanye or Hitler?“, bei dem erratet werden muss von wem bestimmte Aussprüche stammen, wurde bei der Lesung leider verzichtet. Ein passender Ersatz wird gerade ersonnen.
Zur Einstimmung ein paar besonders gelungene Beispiele von Kanyes Kurznachrichtenkunst:
We want to help simplify and aesthetically improve everything we see hear, touch, taste and feel.
Do you know where to find marble conference tables? I’m looking to have a conference… not until I get the table though
What do I have to do to get a simple persian rug with cherub imagery uuuuugh
We’re all works in progress … we’re paintings… the oil don’t dry till we die
Kanye West Twitter Lesung
20. Juni 2012, 19:00 Uhr, Museumsquartier, Raum D / Quartier21
After-Party mit 140 Zeichen unterstützt durch The Gap