Street Games, Purvasive Games und viele andere spielerische Möglichkeiten für das Kind im Erwachsenen und all das im öffentlichen Raum im und rund um das Museumsquartier gibt es beim Play:Vienna Festival.
Vom 7. bis 9. September findet in Wien das Festival Play:Vienna statt. Street Games für Erwachsene, man darf sich wieder ein bisschen Kind fühlen, unter anderem Hide and Seek durch die Wiener Nacht spielen oder einmal Paparazzi-Fotos schiessen und dabei nicht erwischt werden. Entwickelt wurden die 20 Spiele von unterschiedlichen Designerinnen und Designern, gespielt wird im öffentlichen Raum im Museumquartier und dessen Umgebung. Das Festival soll die Stadt und den öffentlichen Raum spielerisch neu erkunden und so werden diese einmal anders wahrgenommen.
Wir baten Fin und Philipp vom Play:Vienna Team zu einem kurzen Interview.
Könnt ihr ganz kurz erklären worum es bei eurem Festival geht?
Es geht um Spiele, die im öffentlichen Raum passieren. Die städtische Umgebung ist interessant und vielfältig und bietet viele verschiedene Möglichkeiten, sich spielerisch mit ihr auseinanderzusetzen.Wir wollen das Konzept des Spielens im öffentlichen Raum mehr Menschen näher bringen und als Kunstform etablieren, sowie die Gruppen, die schon an solchen Spielen arbeiten, vernetzen.Wir wollen die Stadt spielerisch (neu) erkunden und sie so in neuen Perspektiven sehen.
Was fasziniert Erwachsene daran wieder ein bisschen Kind zu sein und zu spielen?
Im Alltag verlieren wir ständig unseren Bezug zu unserer Umgebung und wir suchen nach Wegen diese Umgebung wieder zu entdecken und zugänglich zu machen. Das geht natürlich am leichtesten auf spielerische Weise. Ein bisschen Melancholie spielt vielleicht auch mit.
Welche Auflagen oder Vorlagen gab es für die Designer/Spiele-Entwickler der 20 Spiele, oder hatten sie komplett freie Hand?
Es gab kaum Vorgaben. Das Wichtige ist, dass die Spiele im öffentlichen Raum passieren, das heißt nicht nur auf digitalen , Karten-, oder Brettspielen beruhen. Besonders angetan haben uns Spiele, die sich auch aktiv mit ihrer Umgebung beschäftigen und nicht einfach an jedem Ort spielbar sind.
Was ist der besondere Reiz daran, die Spiele im öffentlichen Raum stattfinden zu lassen?
Die erneute Kommunikation mit unserer Umgebung, das erkunden neuer/alter Räume und auch ein bisschen das Gefühl, etwas zu tun, das nicht in unseren geordneten Alltag und das "normale" System hinein passt.
Bei "Journey To The End Of The Night" kann man Fangen und Schnitzeljagd spielen, welche Spiele-Klassiker wird es bei Play:Vienna noch geben? Orientieren sich viele Games an bekannten Klassikern ("Mister X") oder könnt ihr auch von vollkommenen Neukreationen berichten?
Grundsätzlich: viele der Spiele beruhen auf Spielen unserer Kindheit, allerdings werden sie mit komplexeren Themen und Spielmechaniken verändert und angepasst. Die klassischen Elemente wie Schnitzeljagd, Fangspiel, Verstecken, und Verkleiden sind da oft anzutreffen. Vollständige Neukreationen sind da (wie in den meisten Künsten) heutzutage schwierig. Das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen Elemente macht dabei den Reiz aus. Vor allem Spiele, die auf neuenTechnologien, bzw. auf sozialen Interaktionen basieren könnte man als Neukreationen bezeichnen. Sowohl Turtle Wushu von unseren Freunden aus Berlin, Be.Move.Join. und Knowledge Creation kann man als Neukreationen bezeichnen. Ein paar Leute wurden auch erst durch "Play:Vienna" inspiriert, ein Spiel zu designen.
Das Festival ist ein großes Event, gibt es Pläne für kontinuierliche Veranstaltungen in Wien?
Neben dem Festival treffen wir uns unregelmäßig zu "Game Clinics". Kleine Treffen, bei denen man Spiele testen oder anspielen kann. Wir benützen die vor allem, aber nicht ausschließlich, als Plattform für Künstler, die mal in diese Spielewelt hineinschnuppern und ausprobieren möchten, ohne den Drang gleich perfekt sein zu müssen, und ohne finanziellen Druck.Wir planen auch, das Festival play:vienna jährlich abzuhalten.