Im nächsten "d>link"-Vortrag von MAK und departure geht es am kommenden Dienstag um Sicherheit für Benutzerinnen und Benutzer.
Unter dem Titel "design.neue strategien" läuft seit einiger Zeit eine Gesprächsreihe im MAK, die in Kooperation mit departure durchgeführt wird. Beim nächsten Termin am kommenden Dienstag, den 18. September, geht es um sichere Produkte, die uns vor Diebstahl oder Manipulation schützen. Mit dabei sind Lorraine Gamman, Direktorin des Design Against Crime Research Centres (DACRC) an der University of Arts in London, und ihr Kollege und Creative Director Adam Thorpe. "Design agains crime" klingt zunächst martialisch, doch es geht nicht um die Gestaltung von ausbruchssicheren Gefängniszellen oder elektronischen Fußfesseln, sondern um präventive Maßnahmen in unserem Alltag.
Die Forschungsarbeit, die das DACRC leistet, fließt im Idealfall direkt in die konkrete Designarbeit ein. So wurde etwa die Website "In the bag" installiert, die Designerinnen und Designern hilft, sich rasch kompaktes Wissen über gängige Taschendiebpraktiken zu verschaffen. Erklärtes Ziel sind Produkte, die nicht nur diebstahlsicherer sind, sondern auch den ästhetischen und funktionalen Anforderungen moderner Benutzer entsprechen: Denn nichts wäre blöder, als sicheres Design, für das sich sicher niemand interessiert, weil es einfach "poor" ist.
Handtaschen, Fahrräder
Ein gutes Beispiel für durchdachte Effektivität ist der "Grippa Clip", ein Tool, das man bei einem Lokalbesuch an einem Tisch befestigen kann, um dort die eigene Tasche aufzuhängen (statt an die Rückenlehne des Stuhls). Eine Alternative dazu ist die Serie von "Stop Chief Chairs", bei denen Taschen ebenfalls direkt am Möbel sicher befestigt werden können. Es geht aber auch um größere Maßnahmen, etwa um das Setting eines öffentlichen Aufenthaltsortes (z. b. Veranstaltungssaal), das auch wesentlichen Einfluss darauf hat, ob es zu kriminellen Handlungen kommt oder nicht. Ein weiteres Thema, das auch hierzulande aktuell ist: Maßnahmen gegen Fahrraddiebstahl.
In punkto Kriminalität ist Wien im internationalen Vergleich ein ruhiges Pflaster. Das Thema dürfte für viele also Neuland sein. Neben den beiden "Design against Crime"-Spezialisten kommt übrigens noch ein Spezialist für "sicheres Design" nach Wien: Aditya Dev Sood, Gründer des Center for Knowledge Societies (CKS) in Bangalore/ Neu-Delhi, das User Research für Telekomfirmen und für die Sicherheitsbranche anbietet.
Di 18.9.2012, 20 Uhr
How to Use New Strategies of Design for Future Welfare?
MAK-Vortragssaal