Sony Computer Entertainment und Entwickler Quantic Dream präsentierten am Mittoch, 2. Oktober 2013, »Beyond: Two Souls« in Paris. Inklusive Hollywood und so.
Es sind nach wie vor seltene, ja einzigartige Spiele, die David Cage und Guillaume De Fondaumiere und ihr Unternehmen Quantic Dream entwickeln. Wiederkehrende Eigenschaftens bleiben bemüht emotionale Stories und ein Gesamteindruck, der die Spiele weit in Richtung Film-Unterhaltung dreht. Das Gameplay wird hier reduziert, die Handlung rückt in den Mittelpunkt und doch ist es kein interaktiver Film in dem nur auf ein paar Knöpfe gedrückt werden muss um eine starre Handlung voranzubringen. Stattdessen – und das ist wahrscheinlich die größte Leistung dieser Titel – hat der Spieler viel Handlungsfreiheit und beeiflusst oft auch unbewusst viele Aspekte des Spiels und der Erzählung.
Schon der Vorgänger »Heavy Rain« überzeugte mit diesem immer noch ungewöhnlichen Konzept und wurde wohl auch finanziell ein Erfolg. »Beyond« geht nun in jedem Detail viele Schritte weiter. Die Hauptperson ist diesmal Jodie Holmes, die der Spieler über 15 Jahre begleitet und die mit einer zweiten Seele, einer Art Geisterwesen, einem gar nicht so stillen Begleiter, zurechtkommen muss. Nathan Dawkins ist ein enger Vertrauer, als Psychiater aber auch für viel Leid in ihrem Leben veranwortlich.
Als David Cage und Guillaume De Fondaumiere vor rund dreieinhalb Jahren »Heavy Rain« in Paris präsentierten, brachten sie Filmemacher wie Mathieu Kassowitz (»Hass«) und Terry Gilliam auf die Bühne, die unterhaltsam und offen über das Spiel und ihre Begeisterung dafür berichteten. »Beyond« ist nun erwartbar größer, Hollywood hält Einzug: Ellen Page spielt Jodie, Willem Dafoe Nathan.
Sie sind dann auch die Stars dieses Abends. Und die Premiere errinert an eine klassische Film-Premiere. Sie findet im Rex, einem großen Pariser Kino, statt, auf der Bühne sprechen nach einem eindrucksvollen Zusammenschnitt von Spielszenen Cage, Dafoe, Page, Schauspieler Kadeem Hardinson und Soundtrack-Komponist Lorne Balfe (der immer wieder mit Hans Zimmer gearbeitet hat und den Soundtrack zu »Assassins Creed III« komponiert hat) über ihre Erfahrungen mit dem Spiel. Das Bühnengespräch ist routiniert. Alles ist »Fantastisch«. Definitiv unterboten wird dies aber von den Publikumsfragen danach, von denen einige zu Recht ausgebuht wurden. Manches wirkt wie Pflichtprogramm, dass der Größe des Titels gerecht werden will, aber dessen Leidenschaft und Mut vermissen lässt.
Aber: Neue Vorfreude auf das Spiel wurde durchaus geweckt: »Beyond: Two Souls« wird ein ungewöhnliches Spielerlebnis, dass seine Narration und die Charaktere in den Mittelpunkt rückt. Ab 11. Oktober im Handel.
Bilder: Sony Computer Entertainment