Sollte Krauss wirklich jemals Ausländerklassen einführen, brauchen wir Whoopi Goldberg. Dabei zeigen diese sieben Filme was passiert, wenn der schlagende Max das Wiener Schulsystem kaputt macht.
Dangerous Minds (1995) (© Buena Vista)
Die Geschichte einer Ex-Marinesoldatin, die sich den Respekt ihrer Schüler durch Lederjacke und Bob Dylan-Lyrics erkämpft. Ausländerklassen führen zu Michelle Pfeiffer und viel zu langen Ponys.
Sister Act 2 (1993) (© ThinkFilm)
Whoopi Goldberg verwandelt Problemfälle mit Gottes Hilfe kurzerhand in musikalische Wunderkinder. Ausländerklassen führen zu einer Überzahl an Gospel-Schulchören.
Half Nelson (2006) (© ThinkFilm)
Ryan Gosling als Lehrer, der seine Schüler auf die richtige Bahn bringen will, aber selbst nicht so ganz klarkommt. Ausländerklassen führen zu drogenabhängigen Lehrern.
Freedom Writers (2007) (© Buena Vista)
"Freedom Writers" handelt von einer engagierten Lehrerin, die sich in einer von Rassenkonflikten geprägten Klasse gegen Hass und Gewalt einsetzt. Das schafft sie mittels Holocaust-Lektüre. Ausländerklassen führen zu einer Ghettofäuste verteilenden Hilary Swank.
Precious (2009) (© Paramount)
"Precious" ist größtenteils ein Familiendrama, erzählt aber auch von einer multi-ethnischen Schulklasse, die untereinander Solidarität entwickelt. Ausländerklassen führen zu Übergewicht und Mariah Carey als Sozialarbeiterin.
Die Klasse (2008) (© Sony Pictures Classics)
In einer Pariser Vorstadt hat ein Lehrer große Probleme, seinen aufmüpfigen Schülern etwas beizubringen. Die wollen nämlich von Bildung so gar nichts wissen. Ausländerklassen führen zu einem alten Franzosen, der den Kids Twitter erklären muss.
Der knallharte Prinzipal (1989) (© Sony)
An einer von Chaos beherrschten Schule wird ein ehemaliger Lehrer zurückgeholt um für Ordnung zu sorgen. Ausländerklassen führen letztendlich zu Morgan Freeman. Das Problem ist wie sonst auch, es gibt nur einen Morgan Freeman. Deshalb dürfte es auch maximal eine einzige Ausländerklasse geben. Sonst sind wir am Arsch.
Der 21-jährige Burschenschafter Maximilian Krauss hat ziemlich lustige Ideen wenn es um die lehrplanmäßige Durchführung von Unterricht geht. Er fordert Segregation von "Ausländern mit türkischen Blut’" und separate "Ausländerklassen". Das wäre ja noch ganz süß, hätte HC Strache nicht verkündet, Krauss künftig als stellvertretenden Stadtschulratspräsident einsetzen zu wollen. Sheesh. So wolle man bei der FPÖ "frischen Wind" in die Bildungspolitik bringen. Abendland, steh uns bei.
"Ausländer mit türkischem Blut sollen Heim geschickt werden"
Segregation im Schulsystem hat langfristige Folgen. Schülern mit Migrationshintergrund wird die Chance genommen durch täglichen Kontakt ihr Deutsch zu trainieren, Kontakte zu knüpfen. Einmal verständlich zum Mitschreiben: Segregation ist NICHT GUT. Sie ist das Gegenteil von Integration, die die Rechten ja so stramm fordern. Hier werden nur Räume geschaffen, in denen strukturelle Gewalt vorprogrammiert ist. Man muss sich nur mal "Dangerous Minds" ansehen. In einer Klasse, die rein aus sozial benachteiligten Schülern besteht, multipliziert sich der Ärger und am Ende muss fucking Michelle Pfeiffer her. Wollt ihr das? Wollt ihr wirklich Michelle Pfeiffer?
Die einzig wirksame Lösung für diesen Konflikt kennt scheinbar Whoopi Goldberg. Die hat im zweiten Teil von "Sister Act" mit einer Problem-Klasse zu kämpfen und setzt dabei auf Gospels. Bäm, Klasse plötzlich super. Fazit: In Zukunft sollten Schüler jeglicher Herkunft vor dem Unterricht einmal "Oh Happy Day" singen müssen, womöglich auch an Chor-Wettbewerben teilnehmen. Nur auf diese Weise kann die Schließung der Schule verhindert werden und Whoopi darf weiterhin als Nonne arbeiten. Ihr kennt das.
Noch lieber wollen wir solche Filme aus Österreich gar nicht sehen. Wir sind nämlich ganz schön froh, dass es hier statt Schulproblemfilmen eher Oscar-Material gibt. Ja, bei den Filmen "Schwarzkopf" oder "Risse im Beton" ist auch nicht alles geil, aber immerhin ist die Schule kein Thema.