In Innsbruck sperrt am 1. Oktober ein neuer Club auf – und alle fragen sich nur wer eigentlich dieser Fritz ist. Die Antwort darauf gibt es hier.
Andy Franzelin und Justin Barwick haben Mr. Brightside, Franz Ferdinand und Baba O’Riley nach Innsbruck geholt, seit sie vor neun Jahren den Weekender Club aufgemacht haben. Seitdem hat sich der Club als Live-Venue, trotz einiger finanzieller Ups and Downs gut gehalten. Eine drohende Schließung wurde überstanden. Und das musikalische Spektrum wurde auch ziemlich erweitert.
Mit ihrem neuen Projekt, der Fritz Factory, die sich in direkter Nachbarschaft zum Weekender befinden wird, wollen sie jetzt etwas ganz Neues starten. Etwas wirklich Neues nämlich – denn einen permanenten "Headphone Club" gibt es in Österreich bis jetzt noch nicht. Plötzlich ist man Vorreiter. Ob das in einer weltoffenen und sich rasend schnell verändernden Stadt wie Innsbruck (wiiitz) gut gehen kann, wird man sehen. Andrerseits haben sich die Macher dabei auch etwas überlegt.
Noch ist alles im Umbau, am 1. Oktober wird Eröffnung gefeiert. Wer dieser Fritz nun eigentlich ist und was die Fritz Factory verspricht, haben wir Justin Barwick gefragt.
Die Fritz Factory hängt mit dem Weekender Club zusammen, trotzdem versucht sie ihre eigene Nische zu finden – wie wird die aussehen?
Vor 9 Jahren haben Andy Franzelin und ich probiert, einen Club nach Innsbruck zu bringen, wie es ihn bisher noch nicht gab. Das war der Weekender Club. Vorher gab es irgendwie noch nichts wo es gute Gitarrenmusik spielte. Obwohl das ganz gut lief und wir probiert haben, die Bandbreite zu erweitern, blieb das Image von Indie und Gitarre irgendwie haften. Im Weekender wird sich auch nicht viel ändern – Bands werden spielen, es wird weiterhin gute Parties geben. Als wir dann von unserem Vermieter das OK bekommen haben, uns auszuweiten und die Miete zu verlängern, wussten wir, dass wir nicht noch mal dasselbe machen können – sondern eher was ganz Neues, unter einem ganz anderen Banner als der Weekender.
In Innsbruck hat sich in den letzten Jahren in der Clubszene eher wenig getan – es haben zwar ein paar neue Clubs aufgemacht, aber nur ein paar wenige haben zugesperrt. Vieles blieb beim Alten. Das erschien uns als der passende Moment mit etwas ganz Neuem daherzukommen, vor allem da das Gebiet um Wilten an Beliebtheit zulegt. Es gibt da jetzt ganz nette Restaurants und Läden. Das Wichtigste ist halt, dem Ganzen eine eigene Identität zu geben, oder „Marke“ wenn man so will, einfach einen Grund um hinzugehen.
Noch bevor ich bei Weekender eingestiegen bin, war ich auf einer Headphone-Party auf einem Festival in UK nd fand das ziemlich gut. 2006 haben wir 50 Kopfhörer geordert und das Ganze im Weekender ausprobiert, aber es war damals einfach zu teuer. Silent Disco Nights haben wir auch probiert und die sind eigentlich immer ziemlich gut angekommen. Weil wir diese Erfahrungen ja schon hatten, dachten wir uns, dass es spannend wäre aus dem neuen Club eine Silent Disco zu machen, einen „Headphone Club“.
Österreichweit der einzige, und auch weltweit haben wir keinen gefunden, in dem das permanent so ist. Das Design wird supermodern sein, mit großartigem Licht und Platz für aufregende Visuals. Das Ganze ergibt dann eine stylishe Bar mit wohlselektierter Musik. Man kann also auch nur auf einen Drink vorbeischauen, wenn man will. Die Headphones kann man sich ausborgen, wenn man zu dem, was der DJ auflegt, tanzen will. Am anderen Channel kann man hören, was unsere CD-Jukebox so hergibt – switchen geht also.
Um ein bisschen genauer zu werden, wie wird denn das Programm und das Booking aussehen?
Der Club wird immer am Donnerstag, Freitag und Samstag offen sein, ab 20 Uhr. An allen anderen Tagen, kann man die Räume für individuelle Parties mieten. Donnerstag und Freitag wird immer ein DJ da sein und die Jukebox für den zweiten Kanal. Am Samstag werden immer zwei DJs auflegen – man kann sich dann eben entscheiden was man hören will. Im Hintergrund wird sowieso auch immer Musik laufen. Wir haben das Gefühl so alles abzudecken, was man sich im Club wünscht, das macht auch unsere Tagline aus: „More than just a bar, better than a nightclub“. Die Leute, die zu uns kommen, können mit ihren Freunden reden, oder auch mit potentiellen Freunden oder was sich halt sonst daraus ergibt, und wer dann doch tanzen will, kann sich ja einfach die Kopfhörer aufsetzen und tanzen gehen.
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