20 Jahre feiert das Flex. Es hätte allerdings nicht so lange bestehen können, ohne seine fleißigen Arbeiterbienen und rumlungernden Styler. Einige kennt man heute sogar.
Alexandra Augustin, Journalistin
Alexandra Augustin von FM4 und Ö1 war von 2005 bis 2007 im Flex angestellt. Sie war hinter der Bar, an ihrem ersten Tag durfte sie gleich mal Arcade Fire ein Bier in die Hand drücken. Für sie war es eine wilde Zeit.
Wolfgang Moestl, Musiker
Wir haben Wolfgang Möstl von Mile Me Deaf schon als Pharell Williams der Wiener Noise Szene bezeichnet. Ein ausführliches Porträt gibt es hier. In seiner Anfangszeit als Musiker hat er wohl Leute studiert und hat von 2010 bis 2012 im Flex gearbeitet. An der Kassa.
Andreas Spechtl, Thomas Schleicher, Musiker
Andreas Spechtl (Mitte) und Thomas Schleicher (ganz links, mittlerweile ausgestiegen) haben im Flex gearbeitet. Wurde uns auch bestätigt. Die gute Freundschaft zwischen Andreas Spechtl und dem langjährigen Flex-Chef Peter Schachinger ist ja ohnehin bekannt. Immer wieder gab es auch gemeinsame Projekte. Trotz direkter Nachfrage konnten wir noch nicht herausfinden, was die beiden Ja, Paniks genau dort gemacht haben. Laut Robert Zikmund war Thomas Schleicher an der Garderobe tätig.
Puber, Sprayer
Angeblich war der stadt- und strafbekannte Sprayer Puber einmal als Türsteher des Donaukanal-Clubs tätig. Haben uns mehrere Leute bestätigt. Das Flex selbst allerdings nicht – was aber auch daran liegen kann, dass Türsteher meist über externe Firmen angestellt sind. Er hat also nicht für das Flex gearbeitet, aber wahrscheinlich davor. Heute ist Puber nach einer Haftstrafe in der Schweiz wieder in Wien und sprayt wohl als MTS. The Message hat letztens darüber berichtet.
Barbara Zeman, Autorin
Man kannte sie lange vom Falter, von The Gap sowie von ihren literarischen Texten. 2012 hat sie den Literaturpreis Wartholz gewonnen. Seither arbeitet sie an mehreren literarischen Langtexten. Fürs Flex war sie hinter an der Bar tätig, damals noch mit Dreadlocks.
Fauna, Musikerin
Die Musik von Fauna war uns im November 2012 eine Coverstory wert. Große Releases sind seither leider nicht gefolgt. Auf Soundcloud ist sie aber immer noch aktiv. Oder auch im DJ-Kollektiv Ascending Waves. Fauna hat im Flex auch mal aufgelegt. Den Eintritt nämlich, an der Kassa.
Michel Attia, Event Management
Michel Attia, der Event-Profi von FM4 (Überraschungskonzerte oder FM4 Fest), stand hinter der Kassa. Dann und wann war er auch für das Buchen von Bands zuständig und hat die ein oder andere Clubreihe mitbetreut.
Karin Ginzel, Wirtin
Auch die Lokalbetreiberin (ehemals "fein essen", heute im Treubleiben in der Kirchengasse) war für den Dienst hinter der Kassa zuständig. Auf dem Bild ist Ginzel zu sehen mit Michel Attia von FM4, mit dem sie das Treubleiben betreibt.
Divad Obenaus, Musiker
Der Sänger der Band Die Eternias (ganz rechts) hat in der Flex-Garderobe gearbeitet. Außerdem hat die Band als einzige ein Album auf dem Flex eigenen Label Flex Schallplatten herausgebracht.
Das Flex wird heute 20 Jahre. Am 1. Oktober übersiedelte das Flex an den Donaukanal und war dort lange fast der einzige Hort für Gegenkultur in Wien. Und 20 Jahre sind für einen Club eine verdammt lange Zeit. Außer der Arena und dem Volksgarten gibt es in Wien niemanden, der sich so lange halten konnte.
Natürlich haben in dieser Zeit ganz unterschiedliche Menschen verkehrt und gearbeitet. Denn ja, im Flex hat die ein oder andere (Wiener) Berühmtheit angefangen ihre ersten Schilling bzw. Euro zu verdienen. Anderswo arbeitet man in bestimmten Plattenläden oder Fashion Stores, um Kontakte zu knüpfen und irgendwie mit dem, was einem Spass macht, ein wenig Geld zu verdienen. In Wien war das Flex lange so ein Ort. Und damit meinen wir noch nicht die Plattenteller, sondern Bar, Kassa, Garderobe oder Türsteher – all die Menschen, die einen Club ausmachen, aber nur ganz selten im Rampenlicht stehen.
20 Jahre Flex also. Letztes Jahr schien es dann so, als könnte für das Flex die Zeit gekommen sein. Eine Insolvenz stand im Raum, konnte aber im letzten Moment abgewendet werden. Aus dem Schneider ist das Flex aber noch nicht. Viele Veranstalter, die früher die grundsätzlich fette Anlage des Flex schätzten, sind abgewandert und machen ihre Konzerte lieber in der Arena oder neuerdings der Grellen Forelle. Die Soundanlage wird schon länger nicht mehr professionell gewartet. Zudem hat sich das Angebot runderherum stark verändert. Neue Clubs wie die Kantine, das Vie:i:Pee oder der View Club sperren auf und graben auch dem Flex ein paar Besucher ab.
Daneben hat sich eine dichte lebendige Szene entwickelt. Das Flex lässt sich eben nicht mehr wie vor 10 Jahren führen, als es für Dub Club, Vienna Calling oder Auftritte von Arcade Fire, Florence And The Machine, At The Drive-In oder DJ Hell keinen sinnvolleren Ort gab. Eine ausführliche Geschichte des Flex hat Rudy Wrany hier für Noisey zusammen geschrieben.
Also bleiben wir bei den Personen, die für manche vielleicht überraschend im Flex gearbeitet haben. Und feiern 20 Jahre Flex. Auf dass es noch länger weitergehen möge.
Wir haben versucht alle Beteiligten zu kontaktieren und sie nach ihrer Geschichte im Flex zu fragen. Das ist uns leider nur teilweise gelungen. Wer noch mehr Personen kennt, die in dieser Bilderstrecke sein sollte, bitte in die Kommentare oder auf @the_gap antweeten.