Die britischen Überflieger Alt-J waren auf Besuch in der Wiener Stadthalle. Die beeindruckende Show wurde von unserem Fotografen Matthias Hombauer eingefangen.
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Poetische Texte, durchbrochen von den typischen Lalala-Passagen, schöne bunte Lichter und Dreiecke: Alt-J aus Leeds, UK, haben Erwartungen erfüllt und in der gestrigen Vollmondnacht die halbe Stadthalle – weil ausverkauft, aber Ränge abgehangen – mit ihrem artsy Auftreten verzaubert.
Die optische Qualität der Show wurde von dem Anspruch auf Akribie in Sound und Timing ergänzt, der hin und wieder nicht komplett erfüllt wurde. Das Ganze war teilweise so tanzbar, dass sich auch ganz hinten Grüppchen bewegten und einmal die Hände in die Luft warfen. Dafür weniger singbar: Joe Newmans raunzende Stimmakrobatik ist nicht nur für ihn selbst, sondern auch fürs Publikum ziemlich anspruchsvoll, dass dieses selbst beim finalen "I love you so, I love you so" nicht so ganz die Halle mit Mitsingen erfüllten. Doch das wird verziehen. „Something Good“ war auf jeden Fall dabei.
Whiplash
Die zweite Hälfte des Konzerts lullte etwas ein, aber die zeremonielle Stimmung als langweilig zu bezeichnen ginge zu weit. Die vier Musiker sind perfektionistische Nerds, mit diesem Programm schon über ein Jahr auf Tour – es war das dritte Mal Großraum Wien innerhalb eines Jahres – und völlig auf ihre Performance konzentriert. Die Interaktion mit der Crowd hinkte da etwas, hätte der Hallenatmosphäre aber bestimmt nicht geschadet. Schillern und Glitzern, Schall und Rauch halfen da, wo die social skills ausließen. Die Tugenden der Sympathie und Kreativität sind für derart gehypte Britbands dabei keine Selbstverständlichkeit und tragen die Alt-J-Shows, sodass die awesome wave der sphärischen Sounds und Chöre spätestens bei dem insgeheimen Hit „Taro“ bis in die letzten Reihen rollte – obwohl auch da einige Sekunden deutlich off point waren. Not quite my tempo – Whiplash!
Die Salzburger Steaming Satellites waren der überaus konstant süße Vorgeschmack auf den Hauptact mit seinen Höhen und Tiefen, und ein paar Nummern länger hätte definitiv jeder im ziemlich durchgemischten Publikum vertragen.
Alt-J dürfen jetzt eigentlich schon gehen, aber nur wenn sie wieder nach Österreich kommen. Dann aber lieber unter freiem Himmel. Sie passen einfach besser zu lauen Festivalnächten als in große Hallen.
Mehr Konzertfotos von Matthias Hombauer hier: howtobecomearockstarphotographer.com