Das Museum der Dinge in Berlin zeigt von März bis Juli eine Ausstellung, die sich speziell auf die Auswirkungen der DDR auf das dortige Grafikdesign spezialisiert hat. Sie wird sehr schön. Damals war alles schön. Und überhaupt.
„Das Magazin“, Ausgabe 1/1963 (© Sammlung Werkbundarchiv – Museum der Dinge)
„Das Magazin“, Ausgabe 3/1958 (© Sammlung Werkbundarchiv – Museum der Dinge)
Spiel „Kost the Ost. Das Etiketten-Quartett“, 1996 (© Sammlung Werkbundarchiv – Museum der Dinge)
Form-Spray der Produktlinie „Action“ (© Sammlung Werkbundarchiv – Museum der Dinge)
Zeitschrift „form + zweck“, Ausgabe 5/1983 (© Sammlung Werkbundarchiv – Museum der Dinge)
NARVA Fotolampe (© Sammlung Werkbundarchiv – Museum der Dinge)
Zeitschrift „Sibylle“, Ausgabe 1/1987 (© Sammlung Werkbundarchiv – Museum der Dinge)
Schallplatte „Bataillon d’Amour“ von Silly, 1986 (© Sammlung Werkbundarchiv – Museum der Dinge)
Buch „Wie man Amerika gleichzeitig liebt und verläßt“ von John Updike (© Sammlung Werkbundarchiv – Museum der Dinge)
Ob Trabi oder Ampelmännchen. Obwohl es mittlerweile über ein Vierteljahrhundert her ist, dass David Hasselhoff – in Zusammenarbeit mit Ronald Reagan und David Bowie – die Mauer abgerissen hat, haben viele Design-Gustostücke der DDR-Zeit Hochkonjunktur. Vielleicht gerade weil diese Zeit, die ja nicht nur schön war, bereits etwas zurückliegt, betrachten wir ihre ästhetischen Überbleibsel etwas verträumt und sagen uns: Schön.
Ostalgie und DDR-Revival ist nichts Neues, verschwindet aber auch einfach nicht. Aus diesem Grund gibt es im Museum der Dinge in Berlin bald die Ausstellung "Masse und Klasse. Gebrauchsgrafik in der DDR" zu sehen. In ihr werden gebrauchsgrafische Arbeiten, die – massenhaft produziert – den visuellen Alltag der DDR prägten, gezeigt. Egal ob Plakate, Reklamen, Produktverpackungen oder dergleichen, sie alle beeinflußten nicht nur das Selbstverständnis der DDR, sondern auch ihre Außenwahrnehmung. Und das bis heute. Es geht um die Möglichkeiten und die Grenzen des Grafikdesigns in einem Arbeitsumfeld, das von politischen Forderungen und Ressourcenknappheit geprägt war.
Wer also bereits weiß, dass es in der DDR auch Schöneres gab als die ostdeutsche Sprache, oder sich zumindest davon überzeugen möchte, dem legen wir diese Ausstellung wärmstens ans Herz. Falls ihr bereits in Berlin wohnt oder demnächst dorthin fahrt: Vom 17. März bis zum 3. Juli 2016 habt ihr die Chance euch das anzusehen. Der Eintritt beträgt nur 6 Euro (€ 4 ermäßigt). Begrüßungsgeld gibts leider keines.
Zur Sonderausstellung "Masse und Klasse. Gebrauchsgrafik in der DDR" finden Vorträge, Gesprächsabende und Diskussionen statt.
Für Kinder, Jugendliche und Familien werden in Kooperation mit Jugend im Museum e.V. Workshops zu den Themen Verpackung, Zeitschriftengestaltung und Kinderbuchillustration angeboten.
Alle Informationen zum Begleitprogramm werden unter www.museumderdinge.de veröffentlicht.